Freizeitgelände Feldkirchen-Westerham

Das Warten hat ein Ende

von Redaktion

Seit einigen Tagen schaufeln Bagger auf dem ehemaligen Schwimmbadgelände in Feldkirchen-Westerham Erdschichten ab, Kies wird aufgeschüttet. Denn nach jahrelangem Vorlauf beginnt nun die Umgestaltung der Fläche an der Mangfall in ein Freizeitgelände für alle Generationen.

Westerham – Wenn alles gut läuft, soll das neue Naherholungsgebiet im Mai oder Juni eingeweiht werden. Dann wird frisches Gras über die Baustelle gewachsen sein, die letzten Sportgeräte stehen, und das Gelände wird an das Wasser- und Stromnetz angeschlossen sein. Ein sichtbares Resultat jahrelanger Vorbereitungen und Verhandlungen ist in greifbarer Nähe.

Das Projekt „Freizeitgelände“ begann mit einer Bürgerbefragung (wir berichteten), setzte sich mit rund 15 Workshops und vielen Gesprächen fort. Entscheidungen mussten einstimmig getroffen werden – und das war wegen sehr unterschiedlicher Interessen der Beteiligten „manchmal sehr schwierig“, gibt Holger Baumgartner zu. Er ist in der Dorfentwicklung Westerham (DEW) zuständig für das Gelände, Wege und Stege. Es sei „teilweise zugegangen wie im Affenstall“, teils sehr harmonisch abgelaufen, erinnert er sich. Aber alle sollten einbezogen werden. Auch Kinder und Jugendliche, von denen manche inzwischen zu alt sind, um die Anlagen, die sie sich gewünscht haben, noch nutzen zu können.

Fast zehn Jahre lang haben sich die DEW, der Ortsverschönerungsverein (OVDE) und die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) mit dem Projekt befasst. Dieses hängt, wie berichtet, mit der Umgestaltung der Bahnhof- und der Schwimmbadstraße zusammen.

All diese Maßnahmen werden über das ALE staatlich gefördert. Rund 150000 Euro fließen aus einem Programm für die Restrukturierung ländlicher Gebiete nach Feldkirchen-Westerham, erklärt Baumgartner. In etwa den gleichen Betrag muss die Gemeinde selbst aufbringen, um den Begegnungs-, Spiel- und Sportplatz zu errichten.

Denn Ziel ist es, dass sich die Bürger in der Natur bewegen können – egal welchen Alters, ob mit der Familie, Freunden oder allein. Dafür werden ein Dirt-Bike-Park und eine Boccia-Bahn angelegt. Letztere wird möglicherweise im Winter zu einer Eisbahn umfunktioniert. Aber auch Ruhezonen mit geschwungenen Liegen soll es geben, Sandkasten, Piratenschiff und anderes für die Kinder, Mehrgenerationen-Trimgeräte für Senioren.

Die Vorbereitung des Grundes – „damit das kein Schlamm wird“ – sollen bis Weihnachten abgeschlossen sein, erklärt Baumgartner. Nach der Frostperiode wird mit den Aufbauten begonnen. An einem Tag werden die Ehrenamtlichen wohl selbst zum Baggern kommen, um den Wasser- und Stromanschluss möglichst günstig zu legen – denn dieser Posten wird nicht gefördert. Trotzdem wollen die Ehrenamtlichen diese Möglichkeit haben. „Damit man die Geräte mal abspritzen kann“, erklärt Baumgartner.

Zu der Frage, wie die Toilette aussehen soll, laufen laut dem DEW-Vorstandsmitglied Gespräche mit der Gemeinde. „Die Vorstellungen gehen von einer 380000 Euro teuren, sich vollautomatisch reinigenden Toilette bis zu einem Dixi-Klo mit Verkleidung.“ Letzteres wird erst einmal aufgestellt werden, bis im kommenden Jahr eine Entscheidung fällt. Baumgartner kann sich vorstellen, im städtischen Pumpenhaus – rund 100 Meter entfernt am anderen Mangfallufer – ein stilles Örtchen einzurichten.

Von dem alten Schwimmbad, das bereits in den 1970er-Jahren schloss, bleibt das Gelände erhalten – allerdings wird über das Becken die Dirt-Bahn gebaut. Und ein „kleines Denkmal“ soll stehen bleiben: ein sogenanntes Auslaufbauwerk, mit dem der Wasserstand geregelt wurde. Wieder ein Freibad zu öffnen, stand laut Baumgartner nicht zur Debatte – zu groß wäre das Verkehrsaufkommen. „Es fahren nicht mehr alle mit dem Rad.“

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