Bauausschuss

Für Kinder darf´s noch etwas mehr sein

von Redaktion

Immerhin kommt gut vier Jahre nach Beantragung nun Bewegung in das Projekt Mehrgenerationenpark im Aiblinger Kurpark. Bei den in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses vorgestellten Varianten jedoch sahen die Kommunalpolitiker die Interessen von Kindern im Verhältnis zum Angebot für Senioren zu sehr vernachlässigt.

Bad Aibling – In dem von der Verwaltung favorisierten Vorschlag der Projektstudie zum Mehrgenerationen-Sport- und Spielplatz, die der Aiblinger Landschaftsarchitekt Martin Karl (Grünwerk) vorstellte, sind rund 20 Fitnessgeräte vorgesehen. Sie würden den Planungen zufolge auf vier Bereiche zwischen Minigolfplatz und Moorgarten verteilt.

Zur Schulung der Koordination etwa gäbe es auf diesem Aktiv-Parcours eine Pedalstrecke, ein Oberkörper-Ergometer oder „Beweglichkeits-, Gleichgewichts- und Rollstuhltrainer“. Im Bereich „Mobilisation“ sind laut Karl beispielsweise ein Armfahrrad, ein Crosstrainer oder ein Kniebeugergerät denkbar. Für Aktivitäten im Sektor „Sport/Kraft/Fitness“ hatte der Planer unter anderem Beispiele für einen Armzug, eine „Boden-Hangel-Leiter“ oder einen „Rückenstrecker“ aufgenommen.

Eine vierte Fläche wurde dem Themenkomplex „Familie/Spiele/Kinder“ zugeordnet. Dieses Areal könnte mit Gerätschaften zum Balancieren oder für Geschicklichkeitsübungen, aber auch mit einer Slackline und Baumstämmen ausgestattet werden, so der Planer in seiner Präsentation.

„Zu wenig Betätigungsfelder für Kinder, zu viele Ruhebereiche“, urteilte allerdings Erwin Kühnel (CSU) wenig begeistert. Er wünschte sich beispielsweise ein Klettergerüst und generell einen größeren Anteil von Angeboten für die Jüngsten in diesem äußeren Bereich des Kurparks: „Im inneren Kurpark sind spielende Kinder ja nicht erwünscht. Also sollten sie in diesem Generationengarten einen entsprechenden Platz finden. Das war damals schon vom Stadtrat gewünscht und vorgegeben.“

Dies bekräftigte auch CSU-Fraktionssprecher Stephan Schlier. Er war vor vier Jahren im Namen der Jungen Union der Initiator dieses Antrags. „Der Anteil an Spielflächen für Kinder muss deutlich gestärkt werden. Unser generationenübergreifender Ansatz hat klar ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Angeboten für Senioren und Kindern beinhaltet. Schließlich gibt es in der Innenstadt sonst kein Spielplatzangebot.“

Stadt rechnet

mit Förderung

Ein weiterer Fokus lag im Verlauf der Diskussion auf den Kosten. Karl bezifferte diese auf insgesamt 260000 Euro, wobei die Geräte beispielsweise schon fast die Hälfte der Ausgaben ausmachen. Da man dieses Projekt jedoch im Zuge des „Leader“-Programms realisieren will, rechnet man mit einer Förderung von 50 Prozent. Mit „Leader“ unterstützt das Staatsministerium, wie berichtet, ländliche Regionen auf ihrem Weg einer selbstbestimmten Entwicklung nach dem Motto „Bürger gestalten ihre Heimat“.

Jedoch bezweifelte Florian Weber (Bayernpartei), dass die genannten Preise zu halten sind. Richard Lechner (SPD) freute sich zwar für Schlier, dass dieser die Verwirklichung seines JU-Antrags noch erleben dürfe, bevor er der Senioren-Union angehört. Doch er monierte, dass in dem vorgelegten Zahlenwerk die Planungskosten nicht enthalten sind. Er forderte die Verwaltung zum wiederholten Mal auf, diese Angaben von den Planern künftig von vorne herein zu verlangen.

Vandalensicher sollen die stabilen Geräte aus Edelstahl laut Karl immerhin sein. Ob noch eine Beleuchtung – wie von CSU-Rat Johann Schweiger für „diese abgelegene dunkle Ecke“ gefordert – angebracht werden kann (Solarleuchten), wird noch geprüft. Ebenso wie das von Kirsten Hieble-Fritz (ÜWG) angedachte Miteinbeziehen des Elementes Wasser. Wobei hier laut Planer die Sicherheits- und Hygieneanforderungen nicht zu gering seien.

Planung noch

einmal überarbeiten

Letztlich empfahl der Bauausschuss dem Stadtrat einstimmig die Umsetzung des Projekts im Jahr 2019. Da jedoch über die „Leader“-Fördermittel bereits heuer am 12. März entschieden wird, müsste der Antrag mit Entwurfsplanung, Kostenberechnung und Beschluss des Stadtrates bis dahin vorliegen. Nun soll der Planer die Unterlagen bis zur Stadtratssitzung am 22. Februar noch abändern und mehr Angebote für Kinder und Familien integrieren.

Mehr Bewegung

Bad Aibling möchte mit dem Mehrgenerationenpark Kurgäste, Besucher und Einheimische dazu animieren, sich mehr zu bewegen. Bei der Auswahl der Geräte werden laut Stadtverwaltung die Bedürfnisse von Patienten der Kliniken für Reha-Sport sowie von Senioren und mobilitätseingeschränkten Menschen berücksichtigt. Im vergangenen Jahr seien, so hieß es im Bauausschuss, auf Einladung der AIB-Kur Vertreter der Kindergärten und Seniorenhäuser über die Planung und beabsichtigte Nutzung informiert worden. Alle Teilnehmer hätten die Idee grundsätzlich sehr positiv aufgenommen.

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