Bauausschuss Bruckmühl

Kritik: Zu viele Wohnungen fürs Areal

von Redaktion

Sind drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 22 Wohnungen auf einer Grundstücksgröße von knapp 2400 Quadratmeter südlich des Erich-Kästner-Weges überhaupt angemessen und vertretbar? Diese Fragestellung führte im Bauausschuss bei einer intensiven Sacherörterung zu kontroversen Ansichten.

Bruckmühl – Letztlich wurde der damit verbundene Änderungsantrag für den Bebauungsplan „Östlich der Rathausstraße“ abgelehnt. Nach Darlegung von Marina Trainer (Bauverwaltung) sieht der Ur-Bebauungsplan für das betreffende Grundstück drei Baufenster für zwei Doppelhäuser und ein Einzelhaus vor.

Pro Gebäude sind zwei Vollgeschosse mit maximal zwei Wohnungen zulässig. Mitte März ging nun ein Änderungsantrag für drei Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage und offenen Parkplätzen ein. Damit war eine deutliche Erhöhung der Haus-Grundflächen verbunden. Auch sollten die Häuser jeweils drei Vollgeschosse und eine Dachneigung von lediglich zehn bis 18 Grad erhalten. „In der Summe bedeutet dies 22 Wohnungen“, bezifferte Trainer. Weiter führte sie dazu aus, dass die ermittelten Werte in etwa der ersten und zweiten Änderung des betreffenden Bebauungsplanes (nördlicher Bereich des Erich-Kästner-Weges) entsprechen und die hohe Versiegelung des Grundstückes den Nebenanlagen und der größer geplanten Tiefgarage geschuldet ist.

Ihr Fazit: „Eine eventuelle Änderung des Bebauungsplanes dient der Nachverdichtung eines bestehenden Baugebietes.“ Für Hermine Obermeyer (CSU/PW) war die Bebauung „exorbitant“ und zu massiv, „hier steht ja nicht mal mehr ein Grashalm“. Für sie wäre ein Häuser-Ensemble mit maximal 18 Wohnungen deutlich besser und würde auf dem Grundstück eine „entspanntere Situation schaffen“. Dieser Sichtweise schlossen sich Anna Wallner (CSU/PW), und OLB-Rat Werner Berger sowie Konrad Hammerl (SPD/ÜWG) an. Josef Staudt (SPD/ÜWG) war demgegenüber „froh um jede neue Wohnung, die in Bruckmühl gebaut wird, wenn auch durch eine enge Bebauung“. BP-Rat Hans Niedermeier sah die Sachlage deutlich kritischer: „So geht das gar nicht“. Er plädierte für zwei Doppelhäuser und ein Einfamilienhaus. „Das genügt hier voll und ganz.“ CSU/PW-Rat Florian Nierle brachte eine ergänzende Sichtweise aufs Tapet. „Kann die Rathausstraße unter dem Gesichtspunkt des schon jetzt engen Schulbetriebs den Verkehr künftig überhaupt noch schlucken?“.

Im Gegensatz zu Josef Staudt sprach er sich gegen einen Wohnungsbau „um jeden Preis“ aus. Entspannter bewertete dies Hubert Maier (CSU/PW). Er konnte sich mit den „Planungen durchaus arrangieren“. Mögliche Parkplatzprobleme sah er aufgrund der großzügigen Tiefgarage nicht. In der Summe erhielt der Änderungsantrag nach eingehender Sachabwägung mit 7:4 Stimmen die Ablehnung. tn

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