Tierischer Tretminen-Alarm

von Redaktion

Häufen sich in Bad Aibling die Häufchen? Die Stadt ruft aktuell Hundebesitzer dazu auf, die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner auch wirklich zu beseitigen. Was hinter dem Appell steckt – und wie Hundehalter darauf reagieren.

Bad Aibling – Nimmt die Anzahl der Saubären unter Bad Aiblings Hundebesitzern zu? Eine Frage, die sich aufgrund einer jüngst von der Stadtverwaltung herausgegebenen Pressemitteilung durchaus stellt. „Hundekot gehört in den Mülleimer – Bitte Rücksicht nehmen“, lautet der Titel des Schriftstücks, im Rahmen dessen die Kommune Hundebesitzer daran erinnert, „beim Gassigehen auf Sauberkeit zu achten“. Denn laut Stadt sei die tierische Hinterlassenschaft nicht nur „ein unschöner Anblick, sondern kann auch ein hygienisches Risiko darstellen – inbesondere für Kinder“.

Eindringlicher
Appell der Stadt

Daher richtet sich die Stadt mit einem eindringlichen Appell an Herrchen und Frauchen in der Kurstadt: „Bitte entfernen Sie die Hinterlassenschaften Ihres Vierbeiners und entsorgen Sie diese in den dafür vorgesehenen Abfallbehältern“, so die klare Ansage der Stadt, die darauf verweist, dass Hundekotbeutel nicht nur im Handel erhältlich, sondern auch „an vielen Stellen in der Stadt kostenlos über die Spenderboxen an Hundetoiletten verfügbar“ seien. „Saubere Straßen und Grünanlagen tragen wesentlich zu einem angenehmen Stadtbild und einer hohen Lebensqualität bei“, so die Stadt abschließend: „Jeder kann seinen Beitrag dazu leisten.“

Häufen sich derzeit also die Häufchen auf den Straßen und Grünflächen der Kurstadt, wodurch ein derartiger Appell dringend geworden ist? „Ja“, bestätigt Franziska Vogl, Sprecherin der Stadt Bad Aibling. „Tatsächlich sind jüngst verstärkt Beschwerden zum Thema bei der Stadtverwaltung eingegangen.“ Konkrete „Brennpunkte“ für die unappetitlichen „Tretminen“ kann die Stadt allerdings nicht benennen.

Damit auch Hundehalter, die ihre eigenen Hundekotbeutel vergessen haben, während der Gassirunde die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner aufklauben und im nächsten Mülleimer entsorgen können, hat die Kommune im Stadtgebiet mehrere sogenannte Hundetoiletten mit Spenderboxen aufgestellt, an denen die kleinen Plastiktüten kostenlos erhältlich sind. Welchen Batzen an Geld die Stadt dafür jährlich hinblättern muss, diese Fragen kann Vogl aktuell nicht beantworten. Dafür hat sie aber die Anzahl der Beutel parat: „Pro Jahr werden in der Stadt Bad Aibling 406000 Hundekottüten bestellt, die an Spenderboxen zur Verfügung gestellt werden.“

Dass sich die Kurstadt Bad Aibling in puncto Hundetoiletten vorbildlich verhält, findet auch Michaela Eisenkolb. Die Inhaberin des Optiker-Geschäfts Sehenswert in der Kirchzeile nimmt oftmals ihre Shih-Tzu-Hündin Resi mit ins Geschäft – und nutzt dann die Mittagspause, um mit Resi eine Runde in der Innenstadt zu drehen. „Ich finde, dass Bad Aibling wirklich viele dieser Hundetoiletten hat“, sagt die Optikerin. „Da dürfte es eigentlich für keinen Hundebesitzer ein Problem sein, die Haufen seines Hundes zu entsorgen.“

Sie selbst hat eine der Hundekottüten direkt an der Hundeleine festgemacht und somit stets griffbereit. Wobei sie aber auch nicht das Gefühl hat, dass die tierischen Hinterlassenschaften in der Kurstadt in letzter Zeit überhandgenommen haben. „Als Hundebesitzer achtet man da ja selbst extrem drauf“, sagt Eisenkolb. „Mir ist da nichts aufgefallen, dass mehr Hundehäufchen liegen geblieben sind.“

Häufchen im Bereich
am Klafferer

Ähnliche Beobachtungen hat eine Hundebesitzerin gemacht, die in Bad Aibling arbeitet, aber lieber anonym bleiben möchte. Auch sie darf ihr vierbeiniges Familienmitglied hin und wieder mit in die Arbeit nehmen, weshalb auch sie diverse Gassirunden durch die Kurstadt gut kennt. Was ihr aufgefallen ist: „Im Bereich Am Klafferer sind immer mal wieder Häufchen zu finden“. Ein Umstand, der aber keineswegs neu sei. Sonst sei ihr in puncto Häufchen-Anhäufung nichts aufgefallen.

An ihrem Wohnort, der auf dem Land liege, seien laut ihrer Erfahrung auch weniger die Einheimischen, sondern eher Urlauber und Ausflügler das Problem. „Da sind schon einige dabei, die denken, wenn sie im Urlaub sind, dann können sie die Haufen einfach liegen lassen“, schildert sie ihre Erfahrungen. Sie habe bereits mehrere Hundehalter darauf angesprochen: „Aber das interessiert die gar nicht.“ Daher ist sie in puncto Appell auch absolut auf einer Wellenlänge mit der Stadt Bad Aibling: „Es gehört sich einfach, dass man die Hinterlassenschaften seines Hundes wegräumt.“

Gesundheitsgefahren durch Hundekot

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