Geteiltes Echo nach Glyphosat-Entscheidung

von Redaktion

München – In Bayern stößt die Verlängerung der Glyphosat-Zulassung um weitere fünf Jahre auf ein geteiltes Echo. Der Bayerische Bauernverband sieht die Entscheidung positiv. Ein Auslaufen der Zulassung hätte zu zusätzlichem Arbeitsaufwand und höheren Kosten für Bayerns Landwirte geführt, die sich auch in höheren Erzeugerpreisen widerspiegeln würden, sagte ein Sprecher nach der Entscheidung. Er betonte, in Bayern würde Glyphosat nur eingesetzt, um vor der Saat Unkräuter in den Griff zu bekommen – in anderen Teilen der Welt würde das Herbizid in wesentlich größeren Mengen verwendet. Entscheidend für den Verband sei ein „unabhängiges und an wissenschaftlichen Grundsätzen ausgerichtetes Bewertungs- und Zulassungswesen“. Nur so könne der notwendige Arbeitsschutz für Landwirte und ein verlässlicher Verbraucherschutz gewährleistet werden.

Die Grünen hingegen werten die Glyphosat-Verlängerung als CSU-Geschenk für Konzerne. „Es ist schade – für die Landwirtschaft, die Natur, aber vor allem für die Bürgerinnen und Bürger, dass sich die EU nicht zu politischem Handeln durchringen konnte“, sagt die agrarpolitische Sprecherin Gisela Sengl. „Die Bevölkerung hat längst genug von Pestiziden. Wie bei der Gentechnik muss wieder alles von unten kommen, weil die konservative Politik nicht reagiert.“ Sengl hofft nun, dass die Landwirtschaft und der Einzelhandel den Verzicht auf Glyphosat einfordern. Mit der Zustimmung von Bundesagrarminister Christian Schmidt habe die CSU bewiesen, dass sie lieber den Konzernen ein Geschenk machen, als die Gesundheit der Bürger und die Umwelt zu schützen.  mm

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