Jede Woche beantwortet ein Oberbayer Fragen rund um seine Heimat. Michael Leib, 31, ist Spengler- und Dachdeckermeister im Handwerksbetrieb seiner Familie und lebt seit seiner Geburt in Moorenweis im Kreis Fürstenfeldbruck. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.
-Herr Leib, gibt es einen Ort, an dem sich die Moorenweiser gern treffen?
Den einen zentralen Platz gibt es bei uns nicht – es wäre toll, wenn es einen gäbe. Wir haben natürlich eine Wirtschaft und man trifft sich samstags beim Bäcker. Wer viele Moorenweiser treffen will, ist im Areal des TSV gut aufgehoben. In deren Sportheim kommen alle zusammen, Sportler und natürlich auch die Jungen.
-Der TSV ist also maßgeblich am Dorfleben beteiligt.
Wir haben grundsätzlich ein reges Vereinsleben in Moorenweis, ein Teil davon spielt sich beim TSV ab. Bei Jana, die das Sportheim bewirtet, gibt es ziemlich gute Pizza. In der alten Turnhalle nebenan finden einige unserer Feste statt. Die Weihnachtsparty der Fußballer, das Weinfest der Turner, unser Faschingsumzug – in der Hinsicht sind wir ähnlich aktiv wie andere Orte in der Gegend.
-Welches Fest ist Ihnen denn am liebsten?
Ich persönlich mag das Maibaumaufstellen gern, das ist alle zwei Jahre und jedes Mal schön. Da kommen auch die Leut aus der Stadt und schauen sich’s an.
-Was sollte man als Besucher oder Neuankömmling in Moorenweis unbedingt gesehen haben?
Ich würde sagen, die Pfarrkirche St. Sixtus. Sie ist ein schönes Bauwerk im Barockstil, das man sich anschauen sollte. Meine Familie ist dem Gebäude verbunden: Wir haben einen Spengler- und Dachdeckerbetrieb in Moorenweis und haben über die Jahre immer wieder daran gearbeitet. Mein Urgroßvater hat das Dach 1928 mit Kupfer eingedeckt, bei der Renovierung 2005 war ich selbst dabei, als wir das Kirchturmkreuz saniert haben.
-Sie sind in Moorenweis aufgewachsen. Was macht die Gemeinde als Wohnort attraktiv?
An der Entwicklung der Immobilienpreise merkt man schon, dass das eine beliebte Gegend ist. Wir sind ziemlich nah dran an der Stadt, haben aber nicht den Stadtstress. Moorenweis ist nach wie vor sehr ruhig und ländlich, gleichzeitig ist es zur S-Bahn nicht weit. Wir haben hier alles, was man zum Leben braucht, Supermärkte, eine Tankstelle, Spielplätze, Kindergarten und Kinderkrippe – das ist vor allem für Familien interessant. Es gibt hier einfach alles. Und: Wer in Moorenweis bauen will, kann komplett auf Moorenweiser Betriebe zurückgreifen, wir haben vom Schreiner bis zum Schlosser alles am Ort. Ich wollte nie woanders leben als in Moorenweis.
Interview: Kathrin Brack