Anschlag verhindert

von Redaktion

Terrorverdächtiger Syrer (19) drehte Bekennervideo

Pegnitz – Die Polizei hat in Oberfranken einen terrorverdächtigen Syrer festgenommen und damit möglicherweise einen Anschlag verhindert. In der Wohnung des 19-Jährigen fanden die Ermittler Symbole der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Unterlagen zum Bau einer Bombe und Tipps, wie man sich einen Lastwagen beschafft.

Die Polizei vermutet, dass der IS die Quelle für das Material ist. Außerdem entdeckte sie ein Bekennervideo für ein geplantes Selbstmordattentat, das der Mann bereits gedreht hatte. Die Fahnder waren durch Zufall auf seine Terrorpläne gestoßen: Sie hatten den Syrer ursprünglich wegen einer anderen, nicht näher benannten Straftat im Visier.

Die Einsatzkräfte hatten den 19-Jährigen bereits im Juni in Pegnitz (Landkreis Bayreuth) festgenommen, wo er in einer Privatwohnung gelebt hatte. Das gab Oberstaatsanwalt Georg Freutsmiedl am Mittwoch in München bekannt. Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel hätten die Fahnder in der Wohnung aber nicht gefunden.

Der 19-Jährige war im Jahr 2015 nach Deutschland eingereist und hatte Asyl beantragt. Bereits am Tag nach seiner Festnahme wurde Haftbefehl gegen ihn erlassen. Im November folgte die Anklage – weil er sich Anleitungen zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verschafft habe.

Der Mann sitzt nun in der Münchner Justizvollzugsanstalt Stadelheim in Untersuchungshaft. Er habe sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert, sagte Oberstaatsanwalt Freutsmiedl.  lby/mm

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