Meine Entenfreundin Klara hatte letztens Besuch. „Ich bin Appolonia von und zu Ottilia, Klaras Enten-Cousine dritten Grades aus Walburgia“, stellte sich die fremde Ente vor und lud sie feierlich zu einer Enten-Hochzeit ein. „Deine Cousine hat wohl blaues Blut“, schnatterte ich, als die Besucherin weg war. „Glaubst du?“, quakte Klara. Ich lachte. „Natürlich nicht! Was ich schnattern wollte: Vielleicht sind das Adelige!“, quakte ich. „So hört sich der Name an, also dieses ,von und zu‘. Bei den Zweibeinern werden Adelige oft auch Blaublüter genannt.“ Warum das so ist, las ich in einem Buch: Im Süden Spaniens herrschten lange die Mauren, ein nordafrikanisch-arabisches Volk. Es hatte im Jahr 711 vom Süden aus fast ganz Spanien erobert. Die spanischen Adeligen, vor allem die aus dem Norden, wehrten sich und besiegten die Mauren am Ende. Weil die Adeligen aus dem Norden hellere Haut hatten, schimmerte das Blut in den Adern an der Oberfläche bläulich durch. So entstand wohl der Ausdruck „blaues Blut“. Bei den dunkelhäutigen Mauren schimmerte nichts durch. Adelige waren früher aber oft eher blass, auch bei uns. Sie mieden die Sonne, damit sie keiner mit einfachen Leuten verwechselt, die viel draußen arbeiteten und darum meist braun gebrannt waren. Wirklich blau war das Blut aber auch bei Adeligen nicht. Das sieht nur so aus, wenn das rote Blut durch die Haut schimmert. Eure Paula