Bevölkerungsstatistik

1,77 Millionen Ausländer leben in Bayern

von Redaktion

München – Deutschland bleibt ein begehrtes Einwanderungsland und wird immer europäischer. Noch nie lebten so viele Ausländer in der Bundesrepublik wie im vergangenen Jahr, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Allerdings hat sich das Wachstum verlangsamt: Der Zuwachs an ausländischen Mitbürgern lag prozentual auf dem Niveau des Jahres 2013, vor Beginn der Flüchtlingskrise.

Während syrische Staatsangehörige bundesweit mittlerweile die drittgrößte Ausländergruppe nach türkischen und polnischen Staatsangehörigen ausmachen (siehe Kasten), stellt sich das Bild in Bayern anders dar. Auch im Freistaat kommen die meisten ausländischen Mitbürger aus der Türkei – mit etwas weniger als 200 000 Menschen. Danach folgen aber die Nationen Rumänien, Polen und Italien. Die Gruppe der Syrer liegt sogar nur auf dem neunten Rang, noch hinter Kroatien, Österreich, Griechenland und Ungarn. Insgesamt lebten zum Stichtag am 31. Dezember 2017 rund 1,77 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Bayern. Nur in Nordrhein-Westfalen leben mit 2,57 Millionen mehr Menschen ohne deutschen Pass. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 70 000 ausländischen Einwohnern.

Angesichts der steigenden Alterung der Gesellschaft sorgen die Zuwanderer für Verjüngung. Im Durchschnitt lag das Alter der ausländischen Staatsbürger 2017 bei 37 Jahren und sieben Monaten – die deutsche Bevölkerung ist im Schnitt rund 45 Jahre alt. Die durchschnittliche Dauer des Aufenthalts in Deutschland ist auf etwa 15 Jahre gesunken.

Beim Ausländeranteil in den einzelnen Städten und Landkreisen liegen noch keine aktuellen Zahlen vor, weil laut Statistischem Bundesamt die jüngsten Zahlen der Gesamtbevölkerungsstatistik noch ausstehen. Einen Überblick gibt es für den Stichtag 31. Dezember 2016 (siehe Grafik). Auffällig dabei ist, dass der Ausländeranteil in den neuen Bundesländern deutlich niedriger war als in den übrigen Regionen. In Oberbayern hat traditionell die Stadt München den höchsten Ausländeranteil mit zuletzt 25,9 Prozent. Damit hat die Landeshauptstadt einen deutlich höheren Ausländeranteil als etwa Berlin oder Hamburg, liegt aber hinter Städten wie Frankfurt am Main oder Offenbach, wo der Ausländeranteil bei bis zu 33 Prozent liegt. In Oberbayern folgen die Städte Rosenheim (19,8) und Ingolstadt (16,6), dann die Landkreise München (16,5 Prozent), Freising (15,9) und Berchtesgadener Land (15,0). Den geringsten Ausländeranteil verzeichneten die Landkreise Landsberg am Lech (8,1 Prozent), Eichstätt (8,7) und Weilheim-Schongau (9,0).  kna/mm

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