Petition gegen die Mückenplage

von Redaktion

Anwalt aus Herrsching will mithilfe des Grundgesetzes den Ammersee schnakenfrei machen

Herrsching – Stephan Seiz hat genug. Der Rechtsanwalt aus Herrsching (Kreis Starnberg) sieht sich durch das hohe Mückenaufkommen am Ammersee in seinen Grundrechten eingeschränkt und hat eine Petition an den Starnberger Landrat und Herrschings Bürgermeister verfasst. Er sagt: „Wir können unser Grundstück nicht mehr nutzen, wir können draußen nicht mehr sitzen oder arbeiten.“ Nachdem die Seegemeinden im vergangenen Jahr verschont blieben, ist die Mückenpopulation in diesem Jahr wetterbedingt hoch.

Die Ursache für die hohe Mückenpopulation läge jedoch auch in der Untätigkeit der verantwortlichen Stellen. Seiz sieht alle Betroffenen durch diese Untätigkeit in ihren verfassungsrechtlich garantierten Rechten auf körperliche Unversehrtheit und auf Schutz ihres Eigentums verletzt. Zudem werde der Artikel 72 des Grundgesetzes missachtet, wonach die Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse Verfassungsziel ist.

Die Lösung aus Sicht des Herrschingers: BTI, ein kristallines Eiweiß, dessen größte Nebenwirkung ist, dass sie für alle Mückenarten tödlich ist. Der Anwalt sagt, das Mittel müsse nur in einem sehr begrenzten Gebiet ausgebracht werden.

Unterstützung findet Stephan Seiz bei Herrschings Bürgermeister Christian Schiller. Der war bereits vor zwei Jahren mit dem Vorschlag gescheitert, eine Kartierung als Vorbereitung für den Einsatz von BTI vornehmen zu lassen. Er versuchte es am Montag erneut mit einem Vorstoß. Der Gemeinderat wiegelte aber auch diesmal ab, ebenso wie der Bürgermeister von Inning. Eine Antwort aus dem Landratsamt steht noch aus, der Landrat ist im Urlaub. Der Anwalt denkt derweil über weitere Schritte nach: „Es gibt Überlegungen, die Verwaltungsgerichte einzuschalten.“ PETER SCHIEBEL

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