Lichtblick für Schüler

von Redaktion

Rückkehr zumindest tageweise noch vor den Sommerferien

München/Mainz – Bis zu den Sommerferien sollen Kinder und Jugendliche abwechselnd in der Schule und mit digitalen Mitteln daheim unterrichtet werden. Nach Beratungen der Kultusministerkonferenz (KMK) sagte die Vorsitzende Stefanie Hubig (SPD) in Mainz, die Länderminister hätten sich darauf verständigt, dass beide Lernformen eng miteinander verzahnt werden sollten.

„Es wird vor den Sommerferien kein reguläres Unterrichtsgeschehen mehr stattfinden“, sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin. Dies sei allein schon wegen der Abstandsregelungen zur Vermeidung einer Infektion mit dem Coronavirus nicht möglich. Aber jeder Schüler solle „vor den Sommerferien wochen- oder tageweise in die Schule zurückkommen und dort Präsenz–unterricht erhalten“.

Über das Konzept sollen die Länderregierungschefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag beraten. Für weitere Schritte der Schulöffnung werde maßgeblich sein, wie sich das Infektionsgeschehen entwickeln werde. Alle Länder hätten Hygienepläne für die Schulen aufgestellt. Ein „wichtiges Instrument, um Infektionen zu vermeiden“, sei der Mund-Nasen-Schutz. Eine Pflicht dazu an den Schulen sei aber von den Kultusministern nicht beschlossen worden.

Auch Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) will möglichst allen Schülern rasch wieder Unterricht in den Schulgebäuden ermöglichen, wie er in München sagte. Er habe „als Zielvorstellung mal Pfingsten ins Auge“ gefasst, sagte Piazolo im Anschluss an die Kabinettssitzung. Zumindest in eingeschränktem Umfang sollten möglichst alle Kinder und Jugendliche dann wieder Unterricht vor Ort erhalten. Nach den Abschlussklassen, die bereits seit dieser Woche wieder auch in ihren Klassenzimmern lernen, sollen am 11. Mai die Abschlussklassen des kommenden Jahres folgen. Auch die Viertklässler sollten möglichst in ihre Schulen zurückkehren, sagte Piazolo. Sicher ist das noch nicht. Es werde eine Konzentration auf Prüfungs- und Kernfächer geben. „In der ein oder anderen Form“ werde man schichten.

Der Chef des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, begrüßte die KMK-Entscheidung. Er plädierte für eine Maskenpflicht außerhalb der Unterrichtsräume. „Auf den Gängen, Treppen, in der Aula, dem Pausenhof und dem Gelände vor der Schule brauchen wir eine Maskenpflicht, um auch bei Rückkehr von mehr Schülern an die Schulen den Gesundheitsschutz möglichst hoch zu halten.“

Die Familienminister von Bund und Ländern empfehlen derweil einen „behutsamen“ Wiedereinstieg in die Kinder-Tagesbetreuung in vier Stufen: Notbetreuung, erweitere Notbetreuung, eingeschränkter Regelbetrieb und Normalbetrieb. Das teilte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Dienstagabend mit. Ein konkretes Datum für den Kita-Betriebs steht im gemeinsamen Beschluss nicht.  dw/dpa

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