Am Glatzberg liegt die Muße

von Redaktion

MEIN DORF Simone Kamhuber, 22, lebt in Heldenstein

Jede Woche beantwortet ein Oberbayer Fragen rund um seine Heimat. Simone Kamhuber, 22, lebt mit ihrer Familie und ihren beiden Hunden in Heldenstein, einer Gemeinde mit knapp 2700 Einwohnern im Landkreis Mühldorf. Vor der Pandemie verbrachte die Studentin einige Zeit in München, ist aber derzeit wieder zu Hause.

Was ist Ihr Lieblingsplatz in Heldenstein?

Der Glatzberg. Dort ist ein umliegender Wald, der zu jeder Jahreszeit sehr schön ist. Es ist ein super Ort, um laufen zu gehen und einfach mal den Kopf frei zu kriegen.

Leben Sie gerne dort?

Ja, vor allem während der Pandemie ist es hier entspannter. Man ist nicht so stark von den Regelungen betroffen, kann sich freier bewegen, weil es keine Menschenmassen gibt.

Was fehlt Ihnen im Dorf?

Bisher gibt es keinen Supermarkt und es gab auch lange keinen Bäcker. Und es ist recht nervig, immer in den nächsten Ort zu fahren. Also eine Grundversorgung wär nett. Aber bald gibt es einen Edeka.

Welche Vorteile hat Heldenstein denn noch?

Meine gesamte Familie ist hier ansässig. Ich kann häufig meine Neffen sehen und mit meiner Schwester spazieren gehen. Und ich genieße, dass viel Natur rundrum ist.

Und Nachteile?

Unter 18 ohne Führerschein ist man recht verloren. Und manchmal kann es sehr eintönig sein.

Wie war es für Sie, hier aufzuwachsen?

Als Kind war es perfekt, alle Freunde waren in der Nachbarschaft und im Fußballverein. Im Sommer konnte man jeden Tag mit dem Fahrrad zum Baden fahren. Ich habe mir nie gedacht, dass die Stadt mehr zu bieten hätte.

Denken Sie, es ist schöner, auf dem Land aufzuwachsen als in der Stadt?

Ich glaube, in der Stadt kann man auch eine schöne Kindheit haben. Man wächst bestimmt mit mehr Diversität auf. Auf dem Dorf sind sich die Menschen oft sehr ähnlich. Aber als Dorfkind fand ich es schöner, auf dem Land aufzuwachsen.

Wie würden Sie die Menschen in Heldenstein beschreiben?

Jeder kennt jeden. Das ist meistens positiv, kann aber auch nervig sein. Als junger Mensch kann man es nicht ganz nachvollziehen, wie viel ab und zu geredet wird.

Interview: Sophie Lettl

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