Bruder getötet: Acht Jahre Haft für 30-Jährigen

von Redaktion

Emmering – Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts München II hat einen 30-jährigen Einzelhandelskaufmann wegen Totschlags zu acht Jahren Haft und Unterbringung in der Entziehungsanstalt verurteilt. Der Mann aus Emmering (Kreis Fürstenfeldbruck) hatte in der Nacht auf den 8. Oktober seinen 33-jährigen Bruder mit 13 Macheten-Hieben erstochen. Vorausgegangen war ein heftiger Streit zwischen den Brüdern. Sie waren erst gegen Mitternacht von ihrer Arbeit in einem Supermarkt heimgekommen, beide alkoholisiert. Laut dem Angeklagten sei sein älterer Bruder wie so oft ausgerastet, habe geschrien und randaliert. Dann habe er sich eine Machete geschnappt und auch ihm eine Machete zugeworfen. Mit dieser stach der Jüngere dann immer wieder zu, bis Lunge und Herz zerfetzt waren. Der Rechtsmediziner sprach von einem Übertöten. „Die Wut ist richtig durchgebrochen“, sagte der Vorsitzende Richter Thomas Bott. Der Angeklagte habe sonnenklar mit direktem Tötungsvorsatz gehandelt. Mordmerkmale sah die Kammer aber nicht, weil sich beide Brüder offen mit den Macheten gegenüberstanden.

Nach zwei Jahren Haft kommt der Mann für zwei Jahre in die Entziehungsanstalt, wo er eine Drogentherapie machen muss. Sollte er erfolgreich mitarbeiten, könnte er danach auf Bewährung entlassen werden. NINA GUT

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