München – Der Freistaat tut sich schwer, die für die Corona-Nachverfolgung zuständigen 71 Gesundheitsämter personell aufzustellen. Ende Juli waren noch immer acht Leitungen und acht stellvertretende Leitungsstellen unbesetzt. Das zeigt eine unserer Zeitung vorliegende Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine Grünen-Anfrage. „Es fehlt weiter an Leitungspersonal – das ist grob fahrlässig so kurz vor einer möglichen vierten Welle“, sagt Fraktionschefin Katharina Schulze. Auch nach über eineinhalb Jahren Pandemie sei die Regierung von Markus Söder (CSU) mit angezogener Handbremse unterwegs.
Das Problem ist tatsächlich nicht neu. Im April 2020 waren bayernweit vier Leitungen und neun Stellvertretungen vakant, im Januar 2021 waren zehn Leitungen und eine Stellvertretung unbesetzt.
Schulze kritisiert zudem, dass nur die Hälfte der Ämter die Software Sormas produktiv zur Kontaktnachverfolgung nutze. „Was wir jetzt brauchen, ist eine Ausbauoffensive der Gesundheitsämter – inklusive einer passgenauen Digitalisierungsstrategie“, fordert die Grünen-Politikerin. hor