Klimawandel setzt Amphibien zu

von Redaktion

Weniger Frösche und Kröten nach extrem trockenen Sommern

München – Der Klimawandel setzt Bayerns Amphibien immer stärker zu: Laut Bund Naturschutz wurden in den vergangenen Jahren bei der Auswertung der Amphibienwanderungen immer weniger Erdkröten und Grasfrösche gefunden. Nach Angaben des Verbandes hat in den drei trockenheitsgeprägten Jahren 2019 bis 2021 der Erdkrötenbestand gegenüber den zwölf Jahren davor um 18 Prozent abgenommen, der Grasfroschbestand sogar um 28 Prozent. „Diese Zahlen machen uns Riesensorgen. Vor allem die Folge trockener Frühjahre und Sommer 2018 bis 2020 hat den Amphibien zugesetzt. Für Bayerns Amphibien kann es bereits fünf vor zwölf sein, denn lange Trockenperioden im Frühjahr und Sommer wird es durch die Klimakrise zukünftig häufiger geben“, sagte BN-Artenschutzreferent Uwe Friedel. „Speziell im kommenden Jahr erwarte ich durch den sehr heißen und trockenen Sommer noch einmal einen dramatischen Rückgang.“

Insgesamt flossen Daten von 342 Wanderwegen aus 40 Landkreisen und Städten in den Bericht des BN ein. Der Blick auf die Daten, die aus dem Jahr 2022 bereits vorliegen, offenbare im Vergleich zu 2021 eine weitere alarmierende Abnahme um 18 Prozent beim Grasfrosch. Die Bestände der Erdkröten hätten sich zwar im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas erholt (plus elf Prozent), die Bestände seien aber noch immer weit vom langjährigen Mittel entfernt. „Unsere Amphibien leiden unter der Klimakrise. Und zwar nicht nur seltene Arten wie die Unke, sondern auch die Allerweltsarten Grasfrosch und Erdkröte. Unsere Zahlen sind ein überdeutliches Alarmzeichen“, sagte BN-Landesbeauftragter Martin Geilhufe. „Wir müssen jetzt sofort handeln und Feuchtlebensräume erhalten, renaturieren und neu schaffen. Nur so haben Frösche, Kröten und Molche auch in Zukunft eine Chance.“

Probleme machten den Amphibien seit Langem die vielen Eingriffe in die Landschaften, etwa in Form von großflächigen Entwässerungen, der Beseitigung zahlloser Kleingewässer, Flurbereinigungen und die Zerstörung von Feuchtgebieten und Auen.  dpa

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