Akademie feiert 75. Geburtstag
In Tutzing präsentierte Egon Bahr Konzept für neue Ostpolitik
Tutzing – Zum 75-jährigen Bestehen der Evangelischen akademie Tutzing gibt es ab heute eine dreitägige Jubiläumstagung. „Wir haben uns bewusst für das Motto ,Vorausdenken’ entschieden, wagen also einen Blick in die Zukunft“, sagte Akademiedirektor Udo Hahn. „Das schlägt den Bogen aus der Gründungszeit bis heute. Es gibt vier Jubiläumstagungen über das Jahr verteilt: Zwei hatten wir schon, die zentrale ist jetzt Ende September und dann gibt es noch eine im Dezember.“
Die Akademie war im Jahr 1947 am Starnberger See gegründet worden. „Die bayerische evangelische Landeskirche wollte einen Ort schaffen, wo Menschen zusammenkommen, um politische und gesellschaftliche Fragen zu debattieren“, sagte Hahn. Sämtliche Bundeskanzler und Bundespräsidenten haben die Akademie besucht. Berühmt wurde sie durch Egon Bahr. Der SPD-Vordenker präsentierte hier 1963 sein Konzept „Wandel durch Annäherung“. Bundeskanzler Willy Brandt griff die Ideen für seine Ostpolitik auf. Zudem gehen die Menschenrechtsorganisation „Pro Asyl“ und die Münchner Obdachlosenzeitung „Biss“ auf Impulse in Tutzing zurück. epd