Miesbach – In den Fall der drei Wandgemälde im ehemaligen Gasthof Altwirt im Miesbacher Ortsteil Parsberg kommt Bewegung. Wie berichtet, sollen die von Kunstmaler Josef Stallhofer 1939 sowie 1967 geschaffenen Motive auf einen neuen Träger übertragen werden, weil das Gebäude abgerissen wird. Dabei stellte sich vergangene Woche im Rahmen der Bezuschussung durch die Stadt heraus, dass auf dem Bild „Miesbacher Honoratioren“ zwei der vier abgebildeten Herren eine „nicht unproblematische“ NS-Vergangenheit haben sollen.
Die Details dazu sollen nun vom Kurator der Stadt zusammengestellt werden. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs der Stadt mit dem Trachtenverein Parsberg als Eigentümer der Bilder. Und das ist absolut im Sinn von Walter Hinterdobler. Der 72-Jährige lebt in Reichersbeuern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen und ist ein Enkel von Emil Hinterdobler, einer der beiden im NS-Verdacht stehenden Männer. Von dem Fall hat er aus unserer Zeitung erfahren. Er sagt: „Mein Großvater war ab Juni 1938 ein Lokalschriftleiter bei den Münchner Neuesten Nachrichten. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde sie umbenannt in NS-Zeitungsblock. Er war dort angestellt bis zu seinem Tode 1943.“ Es gebe in der Familie keine Hinweise auf eine NS-Parteizugehörigkeit oder solcherlei Aktivitäten. „Er hatte in der Familie einen sehr guten Ruf, auch hinsichtlich der NS-Zeit“, sagt der Enkel. „Das sind glaubwürdige Aussagen, aber natürlich kann es auch anders gewesen sein. Aber dann muss die Stadt Ross und Reiter nennen. Dann möchte ich Belegen sehen.“ ddy