Melanie Hocke ist oft ins Bett gegangen, wenn für andere der Tag begann. Sie ist Intensivkrankenschwester in Dachau. Ihre ersten zehn Berufsjahre hat die 43-Jährige nur im Schichtdienst gearbeitet. Häufig sahen ihre Wochen so aus: drei Tage Frühdienst, zwei Tage Spätdienst, zwei Tage Nachtdienst. Dabei geht jede Art von Schlafrhythmus verloren, sagt sie. Ihr Körper hat längst gelernt, mit sechs Stunden Schlaf auszukommen. Trotzdem musste Hocke mit den Nachtschichten aufhören. Sie ist alleinerziehende Mutter von vier Kindern und dankbar, dass ihre Tage nun nicht mehr so zerrissen sind. Oft sieht sie ihre jungen Kollegen leiden. Für viele seien die Arbeitszeiten sogar ein Grund, zu Zeitarbeitsfirmen zu flüchten. Am schlimmsten in Erinnerung behalten hat Melanie Hocke die Nachtschichten während der Zeitumstellung im Herbst. „Eine Stunde mehr macht nachts einen großen Unterschied.“ kwo