Weyarn nimmt emotional Abschied

von Redaktion

Die Trauer im Ort ist groß

Weyarn – In Weyarn im Kreis Miesbach haben die Menschen gestern in einem Trauergottesdienst der drei jungen Feuerwehrmänner gedacht, die vergangenen Dienstag in einem Kanal ums Leben gekommen waren. Wie groß der Schmerz und die Betroffenheit sind, war während der Messe sichtbar. Viele Menschen brauchten Taschentücher, eine junge Frau und ein Mitglied der Feuerwehr sackten nacheinander zusammen. Helfer stützen sie auf dem Weg nach draußen, wo sich ein Arzt um sie kümmert.

300 Sitzplätze gibt es in der Klosterkirche St. Peter und Paul. Doch das reichte bei Weitem nicht, die Trauergemeinde drängte sich stehend bis in den Eingangsbereich. Zahlreiche Fahnenträger sind erschienen – genau wie etliche Feuerwehrkräfte aus der Umgebung. Sie nahmen uniformiert an der Gedenkfeier für ihre Kameraden teil. Auf die drei hölzernen Särge legten sie die Feuerwehrhelme ihrer verunglückten Freunde. Vorne, am Altar, brannten unzählige Kerzen für sie.

Pater Ignatius Nadol wusste, dass es bei Tragödien wie dieser kaum Worte gibt, die der Trauer gerecht werden. Und doch versuchte er, der drei toten Männer würdevoll zu gedenken. „Andreas, Moritz und Josef haben am Dienstagmorgen das Haus verlassen, es hätte ein normaler Tag werden sollen.“ Doch die drei kamen bei Arbeiten in einem Kanalschacht ums Leben. Jede Erinnerung, jeder vergessene Teller auf dem Frühstückstisch sei wertvoll und schmerze zugleich, sagte der Pater. Noch am vergangenen Wochenende seien die Kameraden beim Feuerwehrfest gewesen und hätten dort gefeiert.

Nur langsam leerte sich die Kirche nach dem Gottesdienst. Manche wollten sich einzeln verabschieden oder teilen ihren Schmerz in Gesprächen. Den Heimweg trat fast niemand allein an. Im ganzen Ort blieben kleine Grüppchen in Trauer gekleideter Menschen zurück.

JONAS NAPILETZKI

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