Eigentlich hätte es eine tolle Konzert-Tournee werden sollen: Luzern, Köln, Berlin mit großer Orchester- und Chor-Besetzung für Mahlers 2. Symphonie. Eigentlich. Denn die Münchner Philharmoniker erlebten eine Bahn-Odyssee. Für die Tournee waren sie mit über 200 Personen unterwegs. „Drei Orte, drei Bahnfahrten, keine lief wie geplant“, erzählte gestern Christian Beuke, der Managementdirektor der Philharmoniker. Die ersten Zwischenfälle seien noch relativ gut zu bewältigen gewesen, in Luzern und Köln wurde wie geplant konzertiert. Dann aber: Chaos am Kölner Hauptbahnhof. Der erste ICE fällt aus, die Gruppe, eigentlich auf zwei ICEs verteilt, drängt sich in einen Zug. „Dann passierte erst einmal eine Stunde lang gar nichts.“ Plötzlich heißt es, alle Passagiere müssen von Gleis 2 auf Gleis 6 umsteigen. Auch der dritte ICE fällt aus. Die Musiker kommen viereinhalb Stunden verspätet in Berlin an. Eine Radio-Aufnahme entfällt, das Konzert beginnt 25 Minuten zu spät. Als das Orchester die Frust-Geschichte auf Facebook veröffentlicht, entschuldigt sich die Bahn – und schiebt alles auf eine „Unwetterfront“. Diese habe nur einen Teil der Reise beeinträchtigt, sagt Beuke. „Eigentlich möchten wir so klimafreundich wie möglich reisen.“ Nun fürchten die Musiker, künftig umplanen zu müssen. An die Bahn gerichtet: „Wir können uns nicht auf euch verlassen. Wir können nicht mehr!“ ast