Krankenhäuser kritisieren Klinik-Atlas

von Redaktion

Verband bemängelt irreführende Ergebnisse – und will an Verbesserung mitwirken

München – Die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) sieht weiter große Mängel bei der Klinik-Suchmaschine, die das Bundesgesundheitsministerium vor einem Monat online gestellt hat. Es sei aber nicht zu erwarten, dass das Ministerium den Bundes-Klinik-Atlas wieder abschaltet, sagte der BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen. Deswegen hat sein Dachverband eine Reihe von Forderungen aufgestellt und bietet gleichzeitig an, bei einer Verbesserung der Suchmaschine mitzuwirken.

Das Ministerium müsse deutlich machen, dass das Portal derzeit für Menschen mit psychiatrischen oder psychosomatischen Problemen nicht geeignet sei, fordert die Krankenhausgesellschaft. Denn viele entsprechende Einrichtungen würden gar nicht aufgeführt. Dass trotzdem nach Behandlungsmöglichkeiten gesucht werden kann, sei „ein Skandal“, kritisierte der BKG-Chef Engehausen. Gerade in Bayern gebe es viele Fachkliniken in diesem Bereich, die beim Klinik-Atlas durchs Raster fielen.

Matthias Keller, der Chef der Kinderabteilung der Kliniken Dritter Orden Passau, bemängelte gleichzeitig, dass eine Suchfunktion für Eltern fehle, die Angebote für ihre Kinder finden wollen. Der Bundes-Klinik-Atlas liefere hier ausgesprochen irreführende Ergebnisse, weil er nur auf die Erwachsenen-Medizin ausgerichtet sei.

Die Krankenhausgesellschaft betont, sie habe mit dem Deutschen Krankenhausverzeichnis seit vielen Jahren ein eigenes Portal, auf dem sich Patienten über die Angebote verschiedener Kliniken informieren können.

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