München – Durch Wohnungs- und Straßenbau, aber auch durch den Zubau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen ist der Flächenverbrauch in Bayern gestiegen. Durchschnittlich wurden im vergangenen Jahr laut den Statistikern 12,4 Hektar pro Tag an Landesfläche für Siedlungs-, Verkehrs- und Gewerbeflächen verbraucht.
Insgesamt sind 12,3 Prozent der Gesamtfläche durch Siedlungs- und Verkehrsflächen verbraucht – 46 Prozent sind landwirtschaftlich genutzt und 35,4 Prozent sind Wald. Von der verbrauchten Fläche entfallen auf 38,4 Prozent Verkehrsflächen. Allerdings sei der Flächenverbrauch nicht in vollem Umfang gleichzusetzen mit Bodenversiegelung.
Die Landtags-Grünen warfen der Staatsregierung vor, ihre Ziele nicht im Blick zu haben. „Ihre Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag, den Flächenfraß in Bayern auf fünf Hektar am Tag zu begrenzen, ist heiße Luft“, sagte Fraktions-Vize Johannes Becher. 2023 habe die Fläche, die für Verkehrswege gebraucht wird, um 0,1 Prozent zugenommen, für Wohnungen um 0,6 Prozent. Genau ein Drittel des Zuwachses gehe auf Versorgungsanlagen zurück – damit sind zu drei Vierteln Kraftwerke gemeint. Von den Kraftwerken sind fast 80 Prozent Photovoltaikanlagen auf der grünen Wiese. Becher bezeichnete das als beruhigenden Teil der Entwicklung.
DPA