Was wird aus dem ehemaligen Galeria-Kaufhof? Das wird in Regensburg diskutiert. © Armin Weigel/dpa
Regensburg – Die künftige Nutzung des Galeria-Kaufhof-Gebäudes in der Regensburger Innenstadt beschäftigt Stadträte und Bürger. Ein privater Investor plant ein arabisch/islamisches Kulturkaufhaus in der Immobilie. Der der Stadt bisher unbekannte Käufer habe einen Teil des Gebäudekomplexes erworben, informierte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) nun den Stadtrat. Kontakt zu dem Käufer gab es bisher nicht. Laut Kaufvertrag schwebe dem neuen Eigentümer die Nutzung als „arabisch/islamisches Kulturkaufhaus mit Shop-in-Shop-Konzept (insbesondere Barber- sowie Halal-Lebensmittel-Shops)“ vor. Eine Nutzungsänderung müsste er sich aber genehmigen lassen.
In ihrer Neujahrsansprache hatte Maltz-Schwarzfischer bereits gesagt: „Das Gespräch mit der Stadt ist nötig. Bislang wurden alle unsere Kontaktangebote unbeantwortet gelassen. Das muss sich ändern.“ Auf ihrer Homepage hat die Stadt Regensburg eine Seite zu dem Projekt eingerichtet, auf der sie laufend über die Entwicklungen berichten will. Die Stadt habe ein grundsätzliches Vorkaufsrecht, erläuterte die Oberbürgermeisterin. Die Frist hierfür laufe am 10. März ab. Sollte die Stadt das Vorkaufsrecht nutzen, habe sie die Option, die Immobilie statt für den Kaufpreis für den Verkehrswert zu erwerben.
Im Vorkaufsbescheid müsse die Stadt ein Nutzungsziel für das Gebäude formulieren, an das sie sich nach dem Kauf halten müsse. Würde die Stadt das Gebäude dann doch anderweitig nutzen, wäre eine Strafzahlung in Höhe der Differenz zwischen Kaufpreis und Verkehrswert fällig. Maltz-Schwarzfischer sagte, ein islamisches Kulturkaufhaus in dieser Größenordnung könne sie sich an dieser Stelle nicht vorstellen. Aber: Es sei erschreckend, welche Kommentare es zu diesem Thema in den vergangenen Wochen gegeben habe. In der Stadt lebten viele Muslime, die arbeiteten, Geschäfte führten und Steuern zahlten. Es wäre gefährlich, wenn die Diskussion die Gesellschaft weiter spalten und Vorbehalte fördern würde.
Der Gebäudekomplex mit rund 12 600 Quadratmetern Verkaufsfläche stammt aus den 1970er-Jahren. Seit Ende August 2024 ist er fast vollständig leer.
DPA