Google hat den Golf von Mexiko umbenannt. © Screenshot
München – Dass US-Präsident Donald Trump den „Golf von Mexiko“ per Dekret in „Golf von Amerika“ umbenannt hat, sorgt von Ostfriesland bis Bayern für Spott. Privatnutzer des US-Kartendienstes Google Maps machen sich deshalb hierzulande momentan einen Spaß daraus, Seen, Flüsse und sogar Dorfweiher in „Golf“ umzubenennen. Doch die augenzwinkernden Namen, die die Funktion „Sehenswürdigkeiten erstellen“ möglich macht, dürften nicht allzu lange online stehen.
Zwischenzeitlich war der Chiemsee auf Google Maps als „Golf von Bayern“ vermerkt, am Münchner Isarufer befand sich der „Golf von Giesing“ und mitten in der Nordsee der „Golf von Ostfriesland“. In den Bewertungen der neuartigen Sehenswürdigkeiten wurde dann kräftig weiter gespottet: „Elon und Donald gefällt das“, hießt es in einem Kommentar zum „Golf von Penzberg“ im Huber See im Kreis Weilheim-Schongau. Mittlerweile ist der Ort aber wieder verschwunden.
Georg Glasze vom Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen erklärt: „Google kontrolliert seit einigen Jahren solche Einträge relativ engmaschig. Ich gehe davon aus, dass diese vielen Golfe in den Google-Datenbanken nicht sehr langlebig sind.“ Trumps Dekret dagegen hat Google teils umgesetzt: Auf deutschen Karten steht jetzt „Golf von Mexiko (Golf von Amerika)“. Früher war die Benennung von Orten mit der Macht verknüpft, diese auch in der Praxis durchzusetzen. Durch die Digitalisierung üben zunehmend große Tech-Unternehmen Kontrolle aus. Von Google Deutschland heißt es: „Google ist bemüht, Google Maps so aktuell wie möglich zu halten und Nutzern korrekte Informationen anzuzeigen.“ Die Golfe von Bayern sind dem schon zum Opfer gefallen.
DPA