Neulich watschelten wir an einer Wiese vorbei, auf der viele verschiedene Obstbäume standen. Sie blühen zwar noch nicht, aber bald, und das wird wunderschön, schnatterte ich, und zeigte auf einen Kirschbaum. Klara schnatterte, dass sie auch die Apfelblüte sehr liebt. „Die Mischung ist zauberhaft, aber warum eigentlich stehen hier die Bäume kreuz und quer durcheinander?“, quakte ich. „Das ist eine Streuobstwiese“, erklärte Agnes. „Die heißt so, weil im Spätsommer hier das ganze Obst verstreut auf dem Boden herumliegt?“, hakte ich nach.
Agnes quakte: „Streuobstwiesen heißen so, weil die Bäume wie verstreut dort stehen. Es gibt sie seit dem Mittelalter, wo sie als wichtige Nahrungsquelle dienten. Aber leider sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts ca. 70 % aller Streuobstwiesen verloren gegangen.“ „Warum denn, es ist schön hier“, wollte ich wissen. „Da hast du recht“, seufzte Agnes. „Mit jeder Obstwiese ging ein kleines Paradies für Mensch und Natur verloren. Monokulturen, so nennt man Anbaugebiete, auf denen nur eine Pflanzenart angebaut wird, erscheinen moderner. Da kann man mehr ernten, muss aber auch viel Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmitteln verwenden. Auf einer Streuobstwiese leben dagegen viele verschiedene Tiere und Pflanzen, der Artenreichtum ist mit dem im Regenwald vergleichbar“, quakte sie.
Eure Paula