Pflegegeld-Empfänger müssen länger warten

von Redaktion

Auszahlung erst Anfang 2026

München – Die bisherigen Empfänger des Landespflegegeldes müssen in diesem Jahr drei Monate länger auf die Auszahlung warten. Das Landesamt für Pflege verschickt derzeit an die Berechtigten Änderungsbescheide, wonach die 1000 Euro statt Anfang Oktober erst Anfang 2026 ausbezahlt würden. Der Bewilligungszeitraum wird damit von 12 auf 15 Monate gestreckt.

Der Sozialverband VdK Bayern kritisiert das Vorgehen als Kürzung des Jahresbetrages um 250 Euro. Die Landesvorsitzende Verena Bentele spricht von einem „Taschenspielertrick auf Kosten von Pflegebedürftigen“. Das Gesundheitsministerium in München weist die Kritik zurück. Bei der Verlängerung des Zeitraums gehe es nicht um Einsparungen, sagte ein Ministeriumssprecher. Es gehe um eine Vereinfachung des Verfahrens.

Bislang lief das Pflegegeldjahr immer von Oktober bis September. Im Anschluss haben die Berechtigten ihre Zahlung vom Staat erhalten. Nun werde das Pflegegeldjahr an das Kalenderjahr angepasst, begründet das Landesamt die verzögerte Auszahlung. Dafür wird das im Oktober 2024 begonnene Pflegejahr um drei Monate verlängert. Zudem wurde beschlossen, ab dem Jahr 2026 die Sozialleistung auf 500 Euro pro Jahr zu halbieren. Mit den frei werdenden Mitteln sollen zusätzliche Pflegeplätze finanziert werden.

„Das ist ein Schlag ins Gesicht für die betroffenen Familien“, sagte VdK-Chefin Bentele zu den Plänen. Sie zweifelt auch an, dass das eingesparte Geld tatsächlich in den Ausbau der pflegerischen Infrastruktur gesteckt werde. „Noch sehen wir keinen zweckgebundenen Nachweis im Haushaltsplan 2026 oder Pläne dafür, dass dieses Geld entsprechend eingeplant und verwendet wird.“ Die Staatsregierung betont, dass es nur in Bayern ein Landespflegegeld gebe. Anspruch darauf haben alle Pflegebedürftigen, bei denen mindestens der Pflegegrad zwei festgestellt wurde. Es soll eine unbürokratische Zahlung sein, mit der sich die Betroffenen etwas Gutes tun können.DPA

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