Deisenhofen – Zerdepperte und mit Fäkalien verschmierte Klobrillen, mit Papier vollgestopfte und übergelaufene Kloschüsseln, kaputt getretene Kabinentüren – die staatliche Realschule Deisenhofen (Kreis München) wird durch eine Kloaffäre erschüttert. Die verwüstete Buben-Toilette muss für rund 9000 Euro saniert werden und wird vorerst komplett gesperrt. Für die Buben sind im Pausengelände mobile Dixi-Klos aufgestellt worden.
Die Schulleitung um Realschuldirektor Ralf Peetz hat einen Brief an die Eltern verschickt und appelliert an die „Zivilcourage“ der Schüler, die Täter zu melden: „Dies hat nichts mit Petzen zu tun.“ Bei den Eltern hat das Schreiben der Schulleitung teilweise Empörung ausgelöst. Ein Vater, der anonym bleiben möchte, sagt zur Dixi-Klo-Lösung: „Diese Entscheidung ist nicht nur fragwürdig, sondern gerade jetzt im Herbst und mit Blick auf den Winter auch gesundheitlich bedenklich.“ Eltern sähen dies „als Kollektivstrafe und entwürdigend, insbesondere für jüngere Schüler“. Bürgermeister Stefan Schelle ärgert der Vandalismus auch. Die Sorgen um die Gesundheit teilt er nicht: „Einfach eine Jacke anziehen, das geht schon.“MBE