Der Forggensee ist kein natürlicher See, er wurde Mitte des 20. Jahrhunderts durch einen Damm als erste Staustufe entlang des Lechs zur Stromerzeugung aufgestaut. Pläne zur Stromgewinnung gab es schon Ende des 19. Jahrhunderts. Der Erste und Zweite Weltkrieg verhinderten die Umsetzung bis in die 1950er-Jahre. Ursprünglich war eine Stauhöhe von 784 Meter über dem Meeresspiegel geplant. Da das einem gravierenden Eingriff in die umliegende Infrastruktur gleichgekommen wäre, legte die ausführende Bayerische Wasserkraftwerk AG (Bawag) ein Stauziel von 781 Metern über Null fest.
1950 begann die Bawag mit dem Bau, jedoch unter großen Protesten der Anwohner. Insgesamt mussten 256 Einwohner aus den Schwangauer Ortsteilen Brunnen, Forggen und Deutenhausen ihre Häuser aufgeben. 32 bewohnte Gebäude und 800 Hektar Nutzfläche fielen dem Bau des Staudamms bei Roßhaupten zum Opfer. 1954 stellte die Bawag die Staustufe fertig, und der See konnte zum ersten Mal voll aufgestaut werden.
Bis heute erfüllt der Forggensee den Zweck, für den er 1954 erstmals aufgestaut wurde: Stromerzeugung. Zum einen direkt an der Staustufe Roßhaupten, zum anderen dient der See auch als Kopfspeicher für die lechabwärts gelegenen Kraftwerke. Außerdem wird der See zur Hochwasserregulierung der lechabwärts gelegenen Gemeinden und Städte genutzt. Nach dem Pfingsthochwasser 1999, das große Teile der angrenzenden Gemeinden und der Stadt Füssen überflutete, wurde der Höchststand des Forggensees um einen halben Meter auf etwa 780,20 Meter über dem Meeresspiegel nach unten korrigiert.
Der Forggensee ist der fünftgrößte See Bayerns und mit einer Fläche von knapp 16 Quadratkilometern der größte Stausee Deutschlands, im Winter ist er nur noch etwa 3,2 Quadratkilometer groß. An der tiefsten Stelle ist der Forggensee 15 Meter tief, da er im Allgemeinen aber ein flacher See ist, sind viele Stellen nur etwa fünf Meter tief. Bei einem Vollaufstau fasst der Forggensee etwa 168 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Tourismussaison am Forggensee geht normalerweise 137 Tage: Vom 1. Juni bis zum 15. Oktober. ses