Der Organismus von Säugetieren funktioniert in einem 24-Stunden-Rhythmus – dem circadianen Rhythmus. Der Körper ist in der Lage, alle wichtigen physiologischen Vorgänge auf eine Periodenlänge von etwa 24 Stunden zu synchronisieren. Der wohl wichtigste circadiane Rhythmus ist der Schlaf-Wach-Rhythmus. Die circadiane Uhr, auch innere Uhr genannt, koordiniert sich nicht von selbst. Dafür ist eine zentrale Uhr, die sogenannte Master-Clock verantwortlich. Leberzellen zum Beispiel bekommen von der Master-Clock zu einer bestimmten Tageszeit den Befehl, ein bestimmtes Eiweiß oder Hormon zu produzieren. Die Master-Clock befindet sich im suprachiasmatischen Nucleus (SCN) – einem wichtigen Teil des Gehirns. Der SCN liegt im Hypothalamus, dort, wo sich die beiden Sehnerven kreuzen. Wäre der SCN defekt, würde das unsere innere Uhr lahmlegen. Der Mensch würde dann zwar noch schlafen, aber ohne erkennbaren Rhythmus. Die Master-Clock reagiert auf äußere Einflüsse, insbesondere Licht. Veränderungen der Lichtverhältnisse führen zu einer Anpassung der inneren Uhr. Somit kann sich der Körper auf Jahreszeiten einstellen – oder einen Jetlag bei Fernreisen. Um eine Stunde Zeitunterschied zu verarbeiten, benötigt der Körper etwa einen Tag. Damit nicht jeder äußere Einfluss wie Kunstlicht am Abend die Uhr aus dem Takt bringt, hat die Master-Clock eine eingebaute Stabilität. Nur etwa ein Viertel der im SCN liegenden Neurone reagiert auf äußere Lichtreize, die übrigen arbeiten lichtunabhängig. Die Master-Clock regelt also auch bei permanenter Dunkelheit die Vorgänge im Körper. wha