aus dem gemeinderat

Aufbruchstimmung schaffen

von Redaktion

„Ihr verkauft euch in manchen Bereichen viel zu schlecht“, so Peter Linsenmann. Er stellte sich in der jüngsten Sitzung dem Marquartsteiner Gemeinderat als Vorsitzender des zum Jahreswechsel gegründeten Achental-Tourismus vor.

Marquartstein – Seit Anfang Januar leitet Linsenmann das neu gegründete Kommunalunternehmen Achental Tourismus. In der ersten Gemeinderatssitzung des neuen Jahres stellte er sich dem Gremium vor und beantwortete Fragen.

Bürgermeister Andreas Scheck erinnerte einleitend, dass in der neuen Organisation die Gemeinden Staudach-Egerndach, Marquartstein, Unterwössen und Schleching touristisch zusammen arbeiten werden. Aus über 20 Bewerbern sei Peter Linsenmann als Vorsitzender des Achental-Tourismus ausgewählt worden.

Der gebürtige Nürnberger wuchs in einem Gastronomiebetrieb auf, verbrachte seine Schulzeit am Staatli-chen Landschulheim in Marquartstein, wurde dann Diplomkaufmann und Marketingfachwirt und arbeitete in führender Stelle bei internationalen Finanzkonzernen. In den vergangenen sechs Jahren war der 57-Jährige beim Deutschen Alpenverein in München tätig, wo er die Marketing-Abteilung leitete und unter anderem dafür zuständig war, für die Projekte des Alpenvereins das Geld aufzutreiben.

Wie Linsenmann erläuterte, ist sein Ziel die Zusammenarbeit aller Akteure im Tourismus. Zuallererst müssten die vier Standorte der Tourist-Infos vernetzt und ein gemeinsames Logo gefunden werden, mit dem der Achental-Tourismus nach außen hin auftreten könne.

Auch wenn der Hauptsitz nach dem Umbau des Hallenbads in Unterwössen dort sein werde, würde es nach wie vor Ansprechpartner in den Tourist-Infos vor Ort geben.

Sein Ziel sei der Qualitätstourismus, so Linsenmann. „Ihr verkauft euch in manchen Bereichen viel zu billig für das, was hier angeboten wird“, meinte er. Die Region sei ein ideales Tourismusgebiet, denn es gebe fast nichts, was ein Tourist hier nicht tun könne.

Wichtig sei es, die Vermieter zu motivieren, weiterhin zu vermieten und verstärkt in die Verbesserung des Zimmerangebots zu investieren, sagte Linsenmann. Auch Zweitwohnungsbesitzer sollten angesprochen werden, möglicherweise eine Vermieter-Agentur zu beauftragen. Verstärkt sollen auch Beratungen für Vermieter angeboten werden, zum Beispiel darüber, wie die Ausstattung verbessert werden kann.

Auf die Frage von Toni Entfellner, ob es bereits einen Strategieplan für den Tourismus mit festen Zielen auf der Grundlage von Analysen gebe, sagte Linsenmann, dass ein grobes Konzept bereits vorhanden sei. Derzeit befinde man sich im Analyseverfahren. Seine Arbeit sei es nun, die Datenbasis für ein konkretes Konzept zu schaffen.

Ratsmitglied Sepp Moritz fragte nach den Visionen Linsenmanns. Eine Aufbruchstimmung sei notwendig, um den Tourismus aus seinem Loch zu ziehen, war die Antwort. Bürgermeister Scheck merkte an, dass Linsenmann alleine sicher nicht diese Aufbruchsstimmung schaffen könne. Das müssten die vielen am Tourismus Beteiligten zusammen leisten. Auch die Gemeinden müssten generell ein positives Klima für den Tourismus schaffen. Alle seien gefragt.

Linsenmann erklärte, er habe durchaus Visionen. Ein kleiner Anfang könne sein, das touristische Angebot so zu gestalten, dass es auch im Netz zu finden ist. Bisher seien zum Beispiel die Mountainbike-Strecken dort nicht zu finden. Angestrebt seien auch eine zweisprachige Homepage und das verstärkte Eingehen auf Zielgruppenn. 90 Prozent des bisherigen Angebots seien auf die Generation 40 plus ausgerichtet. Hier sollten gezielt auch jüngere Gäste angesprochen werden.

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