Rimsting – Seit der Gründung vor 35 Jahren ist die Prienerin Helge Holzer Vorsitzende der „Bürgeraktion Rettet den Chiemsee“. In der gut besuchten Jahreshauptversammlung im neuen Rimstinger Strandbadkiosk an der Anlage in Westernach wurde sie einstimmig für die nächsten zwei Jahre wiedergewählt. Allerdings sei es bestimmt ihre letzte Kandidatur, kündigte Holzer an.
Zweiter Vorsitzender Dr. Philipp Jander aus Breitbrunn kandidierte nicht mehr. Unter der Wahlleitung von Herbert Weißenfels wurde Michaela Messerschmid aus Prien als einzige Bewerberin einstimmig zu seiner Nachfolgerin gewählt. Dritte Vorsitzende Irmgard Beckelmann aus Prien wurde im Amt bestätigt.
Die bisherige Schriftführerin Daisy Matjasic aus Bernau kandidierte nicht mehr. Nachfolgerin wurde einstimmig Dr. Gertrud Zacherl aus Bernau. Einstimmig wiedergewählt wurde Schatzmeister Manfred Dederichs aus Bernau. Auf Vorschlag der Vorsitzenden sollen sich die vier neu gewählten Beiräte speziell für die Interessen ihrer Chiemsee-Gemeinden einsetzen. Gewählt wurden Werner Reinhard aus Seebruck, Dr. Philipp Jander aus Breitbrunn, Kersten Lahl aus Prien und Siegfried Ruhland aus Bernau.
Den Schutz der Uferzonen am Chiemsee nannte Holzer als zentrales Anliegen des Vereins. Als einen „schönen Sieg für die Natur und die Mitbestimmung der Bürger“ bezeichnete sie das Ergebnis der Bürgerentscheide, mit denen der Bau einer Jugendherberge am Standort Osternacher Straße in Prien-Stock abgelehnt worden war. Keineswegs habe die Bürgeraktion eine neue Jugendherberge in Prien grundsätzlich verhindern wollen, aber es sollte nicht an diesem Ort gebaut werden. Der „Flächenfraß“ müsse unbedingt gestoppt werden, forderte die Vorsitzende grundsätzlich.
Ein Umdenken, auch am Chiemsee, erfordere das Problem der Gewässerbelastung mit Mikroplastik, so Holzer. Die zentrale Frage sei, wie jeder seinen Plastikmüll radikal reduzieren könne. Alexandra Nawroth, die Umweltbeauftragte des Abwasser- und Umweltverbandes (AUV) Chiemsee, gab in einem Referat Tipps, wie sich Plastikmüll im Alltag weitgehend vermeiden lasse.
Eine längere Debatte löste die Tatsache aus, dass es den Kläranlagen bis jetzt noch nicht möglich sei, die ganz kleinen Mikroplastikteilchen aus dem Abwasser herauszufiltern. Ein Versuch werde zurzeit in Weißenburg gestartet, berichtete Nawroth. Ihr Arbeitgeber, der AUV, betreibt die zentrale, gemeinsame Kläranlage der Chiemseegemeinden in Stiedering in der Gemeinde Rimsting. Das dort gereinigte Wasser wird in den Inn geleitet. th