Mobilität und Geduld

von Redaktion

Zu Bericht „Absoluter Wahnsinn“ im Bayernteil:

Dieser Artikel führt das Dilemma einer mobilen, individuellen, wohlhabenden Freizeitgesellschaft vor Augen. Die Möglichkeit, dass alle immer und nach überall hinreisen können, führt eben auch zu kurzzeitigen Überlastungen der Verkehrsinfrastruktur Schiene und Straße. Die Szenen am Wochenende erinnerten durchaus an die Flucht- und Evakuierungsszenen vor den letzten Hurrikans in den USA. Dennoch fordert unser Anspruchsdenken, dass auch in diesen Situationen alles reibungslos klappt und die Fahrpläne eingehalten werden. Dass Personal fehlt, wie der Autor Christoph Hollender feststellte, liegt wohl auch daran, dass am Personal gespart wird, weil wir ja alle billig fahren wollen, und die Bahnen maximalen Gewinn abwerfen sollen. Dass Personal auch einmal zurückmault, wenn es schon den ganzen Tag von unzufriedenen Kunden angegriffen wird, ist doch nur menschlich. Beschwert sich eigentlich irgendjemand bei der Autobahndirektion, dass er stundenlang im Stau gestanden sei? Ich denke, dass es in der nächsten Zukunft noch enger auf Straßen und Schienen werden wird. Langmut und Geduld wird erforderlich sein.

Richard Götzfried

Bad Feilnbach

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