Verfehlte Kritik

von Redaktion

Zu „Schwere deutsche Sprache“ (Leserbrief):

Die Rechtschreibkritik an einigen Sport- und Wirtschaftsberichten im OVB halte ich für unangemessen und im Kontext der umfangreichen Berichterstattungen inakzeptabel. Hier wurde mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Gewiss haben wir OVB-Leser einen berechtigten Anspruch auf eine fehlerfreie Rechtschreibung; aber lassen wir die Kirche im Dorf. Was mag sich der Schreiber gedacht haben, als er gestandene Redakteure und Journalisten in einer beispiellosen Oberlehrerattitüde öffentlich vorführte? Ich meine, wenn schon Kritik, dann bitte sachlich. Es waren doch die Germanisten selbst, die vor Jahren in unsäglichen, sich widersprechenden Rechtschreibreformen ein verunsichertes und entnervtes Publikum zurückließen. Primär interessieren uns Sportfreunde und Wirtschaftsinteressierte die Inhalte, Hintergründe, Prognosen und Pointen. Und hier bin ich ein großer Fan und Bewunderer aller überregionaler OVB-Sportberichterstatter (meine persönliche Auswahl). Sie liefern unter hohem Zeitdruck ausgewogene und dennoch emotionale Berichte ab, in denen nicht selten humane Werte angesprochen werden, wie Fairplay, Mitleid mit dem Mitbewerber, der menschliche Preis sportlicher Höchstleistungen, unbeschreibliche Glückseligkeit und Tragik. Das sind die Elemente, die Leser mit Weitblick berühren. Ebenso bin ich von dem informativen und niveauvollen Wirtschaftsteil angetan, der sogar juristische Alltagsprobleme und Lösungshinweise fachgerecht darstellt. Wer glaubt, mit einer grammatikalischen Krämerseele Kritik üben zu müssen, soll das Spielfeld und die Spielregeln kennen, sonst wird er zum Verlierer seiner Bemühungen.

Bernhard Kempf

Taufkirchen

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