Bundeswehr kaputtgespart

von Redaktion

Zum Bericht „Truppe fehlt Winterkleidung“ (Politikteil):

Schlimmer geht es bei unserer Bundeswehr fast nicht mehr. Sie ist in weiten Bereichen offenbar so marode und kaputtgespart, dass die Waffenverbände jetzt und in absehbarer Zukunft nicht mehr in der Lage sind, ihre bestimmungsgemäßen Aufträge der Landesverteidigung und Ferneinsätze zu erfüllen. Beispiele der Einsatzbereitschaft laut Presse heute: Kampfflugzeuge 32 Prozent, Helikopter 28 Prozent, U-Boote 0 Prozent, Leopard2 40 Prozent, Marder 57 Prozent. Als Rückschluss kann man daraus ziehen, dass die Verteidigungsministerin Dr. med. von der Leyen in ihrem Amt erheblich überfordert ist. Sie hatte vor viereinhalb Jahren ein sicher schwieriges Ministerium übernommen und sie hatte vier Jahre Zeit, wenn nötig in allen Führungsebenen von Heer, Luftwaffe und Marine Optimierungen vorzunehmen und muffigen Filz zu entfernen. Sie hatte genug Zeit, notwendige zusätzliche Finanzmittel für die desolate Ersatzteilbeschaffung und Instandsetzung von Helikoptern, Panzern und Marineschiffen erfolgreich anzufordern und die Einsatzbereitschaft der drei Waffengattungen vom katastrophalen Tiefstand schnellstmöglich auf die unbedingte Sollhöhe zu bringen. Als Sahnehäubchen erfährt man jetzt noch, dass dem Heer in erheblichem Umfang auch Truppenausrüstung wie Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte fehlen. Bei der anstehenden Regierungsbildung müsste endlich in das immer schon schwierige Amt des Verteidigungsministers ein gelernter Vollprofi (etwa ein hoher Offizier) geholt werden. Jeder andere wird, wie schon etliche fachfremde Vorgänger, ohne ausreichendem Durchblick an der anspruchsvollen Aufgabe scheitern.

Gerd Höglinger

Rosenheim

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