Cannabis nicht verharmlosen

von Redaktion

Zum Bericht „Kriminalbeamte fordern Legalisierung“ (Weltspiegel-Seite):

André Schulz, Chef des Bunds Deutscher Kriminalbeamter (BDK), hat dafür plädiert, den Gebrauch von Cannabis (Marihuana) zu entkriminalisieren. Durch die jetzige Praxis würden kriminelle Karrieren erst befördert. Hätte Herr Schulz sich die Mühe gemacht, die Datenlage zu erforschen, wäre er womöglich nicht zu seinem weder intelligenten noch zielführenden Plädoyer gekommen. Cannabis bewirkt meist eine milde Euphorisierung, Entspannung und leichte Betäubung sowie eine innere emotionale Distanzierung. Die Konsumenten bezahlen einen hohen Preis: Auf Dauer werden die Serotonin-Speicher im Gehirn geleert – was eine leichte depressive Veränderung zur Folge haben kann. Die häufigste negative Konsequenz des Konsums ist aber die Antriebsminderung, Die Betroffenen verändern sich und weisen eine Minderung im zielgerichteten Antrieb auf. Solche Menschen richten sich im „bequemen Leben“ ein. Die dramatischste Folge des Konsums ist aber die paranoide Psychose. Nicht selten erleben die User eine psychotische Episode, die kurzfristig wieder abklingen kann. Bei regelmäßigem Gebrauch des Cannabis kommt es immer wieder zu einer langwierigen paranoiden Psychose mit Wahnerleben, Denkstörung, affektiver Veränderung und Potenzialverlust. Zusammengefasst rutscht einer von zehn jungen Leuten mit Cannabis-Konsum in eine paranoide Psychose, die Monate andauern kann und schwer zu behandeln ist. Weitere Nachteile: erhöhte Unfallgefahr im Verkehr, erhöhtes Risiko an Schizophrenie, sozialen Störungen, Depressionen oder anderen Psychosen zu erkranken, gesteigerte Suizidgefahr. Wegen der erheblichen negativen gesundheitlichen Folgen bin ich über die ablehnenden Stellungnahmen von Bundesgesundheitsminister Gröhe sowie der Staatsministerin Huml dankbar, gleichzeitig entsetzt über die positiven Stellungnahmen von FDP und Grünen.

Dr. Dolf Hufnagl

Stephanskirchen

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