Kritik und Lob für Corona-Einschränkungen

von Redaktion

Zu Berichten über die Corona-Pandemie und ihre Folgen (überregionaler Teil):

Die Ausbreitung der Corona-Pandemie scheint unter Kontrolle zu sein, aber die Auswirkungen des Lockdown sind katastrophal. Die Schäden für Unternehmen, Gastronomie, Produktion und Touristik sind immens und irreparabel. Unvorstellbar, wenn die aktuellen Maßnahmen völlig überzogen waren. Der Reproduktionszahl-Höhepunkt war bereits in der ersten Märzhälfte mit rund 3,5, die Reproduktionszahl 1, die die Kanzlerin nun als Erfolg des Lockdown präsentiert, war bereits zwei Tage vor den Maßnahmen des 23. März erreicht. Daher war der Lockdown weder nötig, noch wirksam, die Zahl der Neuinfektionen ist laut amtlichen Zahlen des RKI, Stand 15. April, nicht weiter gesunken. Deutsche Politiker haben erst abgewiegelt, den Fasching noch zugelassen und in fataler Weise auch noch beruhigende Worte verloren, wie gut Deutschland aufgestellt ist, obwohl keinerlei Schutzausrüstung, Beatmungsgeräte, Desinfektionsmittel und dergleichen besorgt waren.

Die Bundesregierung wurde 2012 in einer Risikoanalyse vor einer Virus-Pandemie gewarnt, welche dem gesamten Bundestag vorgelegt wurde, somit hätte die Regierung also gut sieben Jahre Zeit gehabt, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, leider Fehlanzeige. Erst nachdem das Robert-Koch-Institut am 20. März mit ihrer Prognose enorm Angst schürte, laut der in Deutschland zwischen 300000 und 1,5 Millionen Corona-Tote zu befürchten seien, schwenkten die Politiker ins Gegenteil um, mit all den uns inzwischen bekannten Einschnitten und Verlusten. Mit Erstaunen stelle ich fest, dass den Menschen weltweit wegen Covid-19 massiv Menschenrechte entzogen wurden. Von wem oder was werden wir hier und weltweit regiert? So darf das nicht weitergehen.

Lisa Heiß

Haag

Nachdem ich drei Apotheken abgeklappert habe und ich keine Schutzmaske erwerben konnte, die ich in dieser Situation für unabdingbar halte, ist mir der Kragen endgültig geplatzt. Ich habe nun die Reißleine gezogen und einen Brief an den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping geschrieben, mit der Bitte, er möge mir doch 7000, besser noch 10000 Masken als Spende an meine Adresse schicken. Um meiner Anfrage etwas Nachdruck zu verleihen, vergaß ich nicht, ihn nochmals daran zu erinnern, dass es ja seine Landsleute waren, die uns diese weltweite Pandemie eingebrockt haben. Als Gegenleistung habe ich ihm großzügig eine Städtepartnerschaft zwischen Stefanskirchen (Anmerkung der Redaktion: Ortsteil der Gemeinde Ampfing) und Wuhan in Aussicht gestellt.

Josef Mosner

Ampfing

Ich sehe Schüler, die mit der derzeitigen Lernsituation überfordert sind, keinen Zugang zur nötigen Technik haben, sich zu mehreren einen Familien-PC teilen müssen. Aber auch Schüler, die durch die freie Einteilung aufblühen, sich stundenlang in ein Thema vertiefen können, Spaß am Lernen haben. Eltern, die verzweifelt versuchen, den Spagat zwischen Haushalt, Arbeit/Homeoffice und Kindern so hinzukriegen, dass sie selbst nicht daran zerbrechen. Großeltern, die ihre Enkel vermissen und umgekehrt. Kinder, die ihre Eltern vermissen und umgekehrt. Kurz: Menschen, die andere Menschen vermissen. Menschen, die Mittel finden und neue Wege gehen, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Menschen, denen die Situation über den Kopf wächst, die an der Einsamkeit verzweifeln, durch die Isolation tiefer in psychische Probleme rutschen, keinen Ausweg mehr sehen. Oder den Ausweg in Gewalt sehen, gegen sich oder gegen andere. Paare und Familien, die durch die erzwungene Nähe wieder näher zusammenwachsen und die zusammen daran wachsen. Trauernde Angehörige, die sich nicht tröstend in den Arm nehmen dürfen, die zwar gemeinsam am Grab stehen, aber doch ist jeder für sich allein.

Dann sehe ich die Erkrankten, die gegen das Virus ankämpfen und den Kampf nur knapp oder gar nicht gewinnen und weiß, wieso die Einschränkungen wichtig sind. Ich sehe allein in Deutschland über 80 Millionen Einzelschicksale und ich sehe, dass Entscheidungen in dieser Zeit sehr schwer zu treffen sind. Und ich bin dankbar für alle, die alles dafür tun, damit möglichst viele Menschen möglichst gesund und lebendig aus dieser Krise kommen.

Agnes Benstetter

Rosenberg

Ich hätte nicht zu träumen gewagt, eine echte Metamorphose zu erleben. Aus unbegleiteten, bedrohten armen und kranken Mädchen unter 14 Jahren, sind plötzlich gesunde, wohlgenährte und nach neuester Mode gekleidete („acab“-Shirt „all cops are bastards, oder Shirt mit Istanbul1453 – Eroberung des christlichen Konstantinopels) Burschen geworden. Kann mir jemand helfen, um Aussagen der Regierung richtig zu verstehen oder werde ich auch künftig „mein blaues Wunder“ erleben? Hilfe da wo sie angebracht ist, aber nicht unter falschen Vorzeichen.

Gleichzeitig versuchen die Sozialisten die Kosten der Pandemie über einen „Lastenausgleich“ (Gabriel SPD, Trittin Grüne) von den Reichen finanzieren zu lassen. Zur Erinnerung: der Lastenausgleich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zur Finanzierung von Mieten etc. im zerbombten Deutschland eingeführt. Sozialisten hatten schon immer ihre Feindbilder: Klassenfeind, Reiche, Eliten. Das verheerendste Feindbild hatten allerdings die Nationalsozialisten. Dafür müssen wir uns noch heute verantworten.

Michael Murr

Gstadt

Gewissen Leuten kommt der Virus gerade recht, um wieder Wirtshäuser sterben zu lassen. Mit dem absoluten Rauchverbot in Gasthäusern fing es an. Seitdem sind in Bayern über 1000 Gastwirtschaften verschwunden. Glaubt irgendeiner, dass es in der Staatskanzlei in München irgend jemanden interessiert, ob in einer Dorfwirtschaft jemand eine Zigarette raucht? Wie sagte doch Horst Seehofer aus Versehen einmal ? Diejenigen, die du wählst, haben nichts zu sagen, und diejenigen, die das Sagen haben, kannst du nicht wählen.

Und genau diese wollen nicht, dass sich abends die Arbeiter im Wirtshaus zusammensetzen, und sich erzählen wie schlecht es ihnen geht. Das ist denen ein Dorn im Auge. Denn genau diese wissen genau, wenn in den letzten Tausend Jahren das Volk aufbegehrte, dann ging das immer von den Wirtshäusern aus, denn dort rumort es als Erstes bei der Bevölkerung. Und das gilt es in Zukunft zu vermeiden. Das arbeitende Volk soll gefälligst nach der Arbeit nach Hause gehen, und sich von gewissen Fernsehsendern verblöden lassen.

Harald Lohner

Töging

Immer wenn ich zu Fuß aus der Rosenheimer Innenstadt heimgehe, muss ich an einer Kreuzung eine enge Stelle am Gehweg passieren. Mit Mundschutz, Abstand und nach vorne gerichtetem Blick bog ich jüngst auf den Gehweg und sah, wie eine ältere Dame mit ihrem Fahrrad den Weg blockierte. Mir blieb nichts anderes übrig, als auf der Straße stehen zu bleiben, um ihr nicht zu nah zu kommen. Als die Ampel für die Autofahrer grün wurde, konnte ich nicht auf der Straße stehenbleiben und nahm Blickkontakt zu der Dame auf, um ihr zu signalisieren, dass ich jetzt an ihr vorbei und sie dafür ein Stück weiter nach vorne rücken müsse. Die Dame nahm ihren Mundschutz ab, trat näher an mich heran und fragte mich, was mit mir nicht stimme und wie blöd ich eigentlich sei, mich nicht an die Abstandsregelung zu halten. Sie sehe überall, wie unmöglich und achtlos sich die jungen Leute vor allem gegenüber den Älteren verhalten. Wie gerne hätte ich etwas zu meiner Verteidigung gesagt. Stattdessen entschuldigte ich mich. Uns allen ist es ein Anliegen, diese Zeit unbeschadet zu überstehen. Wir sind alle besorgt um unsere Mitmenschen, besonders um die Älteren. Wir alle haben Eltern, Großeltern und Verwandte. Eigentlich ist das etwas Schönes und birgt Chancen. Diese Zeiten sind für uns aber auch gleichermaßen anstrengend und es kann vorkommen, dass sich der ein oder andere nicht immer richtig verhält, unüberlegt oder auch emotional handelt. Aber wir müssen darauf achten, wie wir miteinander umgehen. Niemand meint es böse, die meisten geben ihr Allerbestes. Bitte lasst uns alle einen Beitrag leisten, indem wir höflich zueinander sind und uns mit einem Lächeln begegnen. Das geht auch mit Mundschutz!

Lisa Piwoda

Rosenheim

Artikel 3 von 8