Schön-Klinik: Ein Alarmzeichen für die Gesellschaft

von Redaktion

Zu den Berichten über die Teilschließung der Schön Klinik in Vogtareuth (Regionalteil):

Sehr geehrter Herr Lederer, danke, dass Sie bei der Demonstration vor der Schön Klinik Vogtareuth waren. Ihr offenes Wort, dass Ihnen in dieser Angelegenheit die Hände gebunden sind, erschüttert mich als Betroffene.

Denn genau da darf nicht das Ende der politischen Verantwortung sein. Wenn ein privater Klinikkonzern mit öffentlichen Geldern arbeitet, dann Verantwortung und Menschlichkeit mit Füßen tritt, sechs Stationen schließt und damit hunderte Existenzen bedroht, dann braucht es Rückgrat – kein Abwarten.

Viele Mitarbeitende, vor allem in der Pflege, sind zutiefst verletzt und enttäuscht. Sie sagen offen, dass sie dem Beruf den Rücken kehren werden. Das ist nicht nur ein lokales, sondern ein gesellschaftliches Alarmsignal.

Die Annahme, man könne sie einfach in andere Kliniken, etwa die Romed-Häuser, integrieren, wird sich als Illusion erweisen. Ich appelliere an Sie, sich nicht länger mit den Falschen an einen Tisch zu setzen. Reden Sie mit den Menschen, die betroffen sind – mit dem Betriebsrat, den verantwortlichen Ärztinnen und Ärzten und der Mitarbeiterschaft. Hören Sie zu, was wirklich gebraucht wird. Und bitte: Wenden Sie sich jetzt aktiv mit allem Nachdruck an das Bayerische Gesundheitsministerium, an die Bundesregierung und an Ministerpräsident Söder. Diese Region, ihre Menschen und unser Gesundheitssystem brauchen jetzt klare politische Signale – kein weiteres Zusehen.

Elke Fischer-Wagemann

Nürnberg

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