Zwar sind die Kurs-Schwankungen an der Börse seit Ende Januar deutlich stärker, und der Dax ist mit rund 12 500 Punkten rund 1200 Punkte von seinem Mitte Januar erreichten Allzeithoch entfernt. Aber die Lage für den Aktienmarkt ist nach Ansicht von Jens Wilhelm, Vorstandsmitglied von Union Investment, der Fondsgesellschaft des genossenschaftlichen Bankensektors, unvermindert gut. „Der Wirtschaftsaufschwung ist noch nicht an seinem Ende angekommen. Es herrscht Wachstum, wohin man schaut“, sagt Wilhelm. Und nach dem reinigenden Gewitter „ist der Weg frei für erneute Kursanstiege“. Gefahr droht auch nicht von der Zinsseite, glaubt Wilhelm. Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen sieht er zum Jahresende immer noch bei nur einem Prozent. Bei einer Inflationsrate von schätzungsweise 1,5 Prozent ist die reale Rendite dann immer noch negativ. Auch die Dividenden sprechen weiter für Aktien, glaubt Andreas Hürkamp von der Commerzbank genauso wie Michael Bissinger von der DZ Bank. Mit 36,1 Milliarden Euro gibt es von den 30 Dax-Konzernen rund 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr – ein neuer Rekord. Die gute Konjunktur werde die Gewinne der Unternehmen und damit die Dividenden auch 2018 und 2019 antreiben. Unter diesen Vorzeichen verwundert es nicht, dass Unternehmen wieder verstärkt auf Börsengänge schauen. Allen voran der anstehenden Börsengang von Siemens Healthineers. Es wäre der größte Börsengang seit 1996, als die Telekom mehr als zehn Milliarden Euro einsammelte. rolf obertreis