Test: Jedes zweite Vanilleeis ist gut

von Redaktion

Gutes Vanilleeis muss nicht teuer sein: Die Stiftung Warentest hat 19 Produkte verschiedener Preisklassen unter die Lupe genommen und elf von ihnen ein gutes Zeugnis ausgestellt.

Vanille ist die beliebteste Eissorte der Deutschen. Die Stiftung Warentest hat 19 Mal Vanilleeis in Haushaltspackungen untersucht, darunter Cremissimo, Mövenpick, Häagen-Dazs und Landliebe. Der Test von Vanilleeis versüßt den Sommer: Mehr als jedes zweite ist gut. Der Testsieger Hägen Dasz gehört zu den Teuersten (Preise: 1,91 bis 16,70 Euro pro Kilogramm). Es gibt aber auch Produkte, die kaum Vanille oder zu viel Fremdaroma enthalten.

Mehr Vanille als früher, aber nicht in jedem Eis

Der Vanilleeis-Test der Stiftung Warentest vor zehn Jahren deckte auf, dass viele Hersteller mit dem edlen Gewürz geizten. Einige halfen mit synthetischem Vanillin nach.

Diesmal stießen die Tester nicht darauf. Die meisten Anbieter sparen auch nicht mehr an Vanille – im Gegensatz zum Test von vor zehn Jahren. Im Schnitt verdoppelte sich der Gehalt. Und das, obwohl der Weltmarktpreis für Vanille zwischenzeitlich explodierte. Von rund 30 Euro fürs Kilo auf bis zu 600 Euro. Damit war Vanille teurer als Silber. Aktuell liegt der Kurs bei etwa 450 Euro.

Fünf Produkte enthalten aber nur sehr wenig davon, darunter auch eine der beliebtesten Speiseeis-Marken: Cremissimo von Langnese. Immerhin: Keiner der untersuchten Hersteller hilft mit synthetischem Vanillin nach.

In zwei Produkten wiesen die Tester außerdem zu viel Fremdaroma nach – sie schneiden deshalb mangelhaft ab: Zum einen „Vanille-Bourbon“ von Eismann sowie das vegane Lupinen-Eis „Made with Luve“.

Testsieger hat die meisten Kalorien

Häagen Dasz siegt zum dritten Mal bei den Eistests der Stiftung Warentest. Die Eiscreme ist top im Geschmack und erhält in der Verkostung eine sehr gute Note. Sie schmeckt nicht nur süß und deutlich nach Vanille, sondern auch vollmundig und kräftig nach frischer Sahne. Kein Wunder, denn sie enthält reichlich davon und kommt so auf den höchsten Fett- und Kilokaloriengehalt von allen Produkten im Test.

Auch günstiges Eis schneidet gut ab

Der Testsieger ist mit 15 Euro pro Kilogramm so teuer wie kaum ein anderes Eis im Test. Unter den guten Produkten sind aber auch fünf günstige für 1,91 Euro pro Kilogramm. Der Preis-Leistungs-Sieger ist Grandessa Premium Eis Vanille von Aldi Süd.

Zabaione- und Karamellnoten

Manches Vanilleeis schmeckt nicht nach reiner Vanille: Die klassische und die laktosefreie Variante des Cremissimo-Eises bringen eine auffällige Note nach Zabaione mit, dem italienischen Dessert mit Eischaum und Likörwein. Bei Eismann und dem laktosefreien Minus L macht eine ausgeprägte Karamellnote der Vanille Konkurrenz. „Made with Luve“ schmeckt nach Vanillepuddingpulver.

Veganes Vanilleeis überzeugt nicht

Die drei getesteten veganen Produkte konnten die Experten nicht überzeugen. Neben „Made with Luve“, in dem die Tester Karamell und Lupine nachwiesen, wies auch „K-Take veggie“ von Kaufland eine deutliche Menge Fremdaromen auf – und zudem auch noch viermal so viel Zucker, wie auf der Verpackung angegeben war. Die Marke „Carlotta“ schnitt zwar deutlich besser ab, schmeckt laut Tester aber vor allem nach Kokos. Und das, obwohl es mit 0,6 Prozent von allen getesteten Produkten am meisten Vanille enthält. Doch gegen die dominanten Hauptzutat Kokosmilch reicht das einfach nicht.

Irreführende Verpackungen

Bei abgelichteten Vanilleblüten oder -schoten sollte der Geschmack ausschließlich aus gemahlenen Vanilleschoten, Vanilleextrakt oder natürlichen Vanillearomen stammen. So geben es die Leitsätze für Speiseeis des Deutschen Lebensmittelbuches vor. Allerdings handelt es sich bei den Leitsätzen um freiwillige Ziele, so die Verbraucherzentrale Bayern. mm

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