Die Deutschen halten gerne an ihren Frühstücksgewohnheiten fest. Doch immer mehr entdecken derzeit ihre Liebe zu einem fast vergessenen Klassiker, dem Haferbrei oder Porridge. Das Wort Haferbrei klingt ein bisschen nach Schonkost, Porridge dagegen verspricht ein hippes Frühstück, wie man es auch in Berlin oder London verspeist.
In den Müsliregalen der Supermärkte findet sich eine wachsende Auswahl in den verschiedensten Geschmacksrichtungen ebenso wie als Bio-Vorrat in der Großpackung. Immer mehr Cafés und Bistros setzen Porridge als Spezialität auf ihre Speisekarten. Es gibt ihn mit Nüssen, frischen oder getrockneten Früchten, Schokolade, Gewürzen wie Zimt oder sogar herzhaft zubereitet mit Gemüse und Käse.
Ursprünglich stammt Porridge aus Schottland, wo auf den kargen Böden im feuchten und kühlen Norden außer genügsamem Hafer kaum ein anderes Getreide gedeiht. Traditionell werden die Haferflocken mit Wasser und einer Prise Salz aufgekocht. Hierzulande ist die Zubereitung mit Milch üblich, der Brei gelingt aber auch mit pflanzlichen Milchalternativen aus Soja, Mandel oder Kokos.
Wer Porridge kocht, kann ganz normale Haferflocken dafür verwenden. Kernige eignen sich ebenso wie zarte. Beide Sorten werden aus dem vollen Haferkorn gewonnen. Für kernige Flocken wird das ganze Korn gequetscht, für zarte werden die Körner zuvor noch grob zerkleinert. Auf die Nährwerte hat das keinen Einfluss. Hafer ist reich an B-Vitaminen und Mineralstoffen wie Zink und Magnesium. Er sättigt lang anhaltend und liefert wertvolle Ballaststoffe. Dazu zählen die sogenannten Beta-Glucane. Diese besonderen Ballaststoffe helfen dabei, den Cholesterinspiegel zu senken. Zudem verhindern sie einen unerwünscht starken Anstieg des Blutzuckerspiegels. Das macht Hafer auch zu einem wichtigen Getreide für Diabetiker.
Je nach Zubereitung lassen sich die Nährwerte noch weiter optimieren. Kocht man Porridge mit Milch, liefert diese das für Knochen und Zähne wichtige Calcium. Zusätzlich enthält sie Proteine, die das pflanzliche Eiweiß aus den Haferflocken weiter aufwerten. Kombiniert man den Haferbrei mit frischen Früchten wie Beeren, Orangen- oder Apfelstückchen, hilft die Extraportion Vitamin C dabei, das im Hafer enthaltene pflanzliche Eisen für den Körper besser verfügbar zu machen.
Wer aus Zeitgründen auf fertige Porridge-Mischungen aus dem Supermarkt zurückgreift, muss mit deutlich höheren Preisen im Vergleich zu den Grundzutaten eines selbst gekochten Breis rechnen. Zudem ist ein Blick auf die Zutatenliste sinnvoll. Hier lässt sich erkennen, ob Zucker oder Zusatzstoffe wie Verdickungsmittel und Aromen zugesetzt wurden. Außerdem lässt sich so abschätzen, wie viel an wertgebenden Zutaten wie Nüssen oder Früchten tatsächlich im Produkt enthalten ist.
Winter-Porridge
Zutaten: Sechs Esslöffel Haferflocken, 200 Milliliter fettarme Milch,ein kleiner Apfel, zwei Esslöffel gehackte Nüsse (zum Beispiel Cashew, Walnüsse oder Mandeln), eine Prise Zimt
Zubereitung: Haferflocken und Milch in einem Topf unter Rühren aufkochen, von der Kochstelle nehmen und abgedeckt einige Minuten quellen lassen. Apfel reiben und mit den Nüssen unter den Brei mischen. Den Porridge mit Zimt abschmecken und nach Belieben mit etwas Honig oder Ahornsirup nachsüßen.