Wer auf dem Land wohnt, muss für seinen Strom oft mehr bezahlen als Verbraucher in den Städten. Nach Berechnungen des Vergleichs- und Vermittlungsportals Check24 ist Strom im bundesdeutschen Durchschnitt auf dem Land zwei Prozent teurer als in der Stadt. Das mache bei einem Jahresverbrauch von 4250 Kilowattstunden eine Differenz von etwa 25 Euro aus.
In einzelnen Bundesländern ist der Abstand größer (siehe Grafik). So zahlen etwa Stromkunden in Bayern auf dem Land im Schnitt 24,35 Euro mehr. Ein Grund für die Preisunterschiede seien die Netznutzungsentgelte, betonen die Marktbeobachter von Check24. Sie machen rund ein Viertel des Strompreises aus. In weniger stark bewohnten Gebieten würden die Kosten auf weniger Einwohner verteilt und fielen pro Haushalt höher aus.
Laut Bundesnetzagentur sind die Kosten für die Stromleitungen vor allem in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern relativ hoch. Die Ursachen für die verschieden hohen Netzentgelte seien vielschichtig, betont die Netzagentur. So seien die Netze in den neuen Bundesländern zu groß dimensioniert und deshalb teilweise nicht genügend ausgelastet. Ältere Netze führen zudem zu geringeren Kosten als neue Netze.
Seit 2019 werden die Entgelte für die großen Übertragungsnetze, die einen Teil der gesamten Leitungskosten ausmachen, bundesweit vereinheitlicht. Ab 2023 sollen die Entgelte in Deutschland überall gleich hoch sein. dpa