Hohe Saugkraft, keine Schadstoffe

von Redaktion

Die beste Nachricht für Eltern vorweg: Von der Stiftung Warentest geprüfte Windeln halten oft, was sie versprechen. Sie halten nämlich lange dicht und die Haut bleibt in ihnen lange trocken. Und noch besser: „Es gibt keine kritischen Schadstoffe in kritischen Mengen in diesen Windeln. Alle Windeln sind sauber“, sagt Stephan Scherfenberg von Stiftung Warentest. Diese hat elf Einwegwindeln der Größe vier – oft auch Maxi genannt – geprüft. Der Überblick:

Warum und wie wurde die Größe vier getestet?

„Maxiwindeln sind die am meisten verkaufte Größe“, erläutert Scherfenberg. Ausgezeichnet werden sie von den Anbietern meistens für Kinder zwischen sieben und 18 Kilo, manche auch nur zwischen acht und 14 Kilo. Also für Knirpse von ungefähr einem bis drei Jahre – eine große Entwicklungsspanne. Am Anfang würden die Kinder noch krabbeln, später rennen und klettern – und in allen Situationen sollte eigentlich nichts in die Hose gehen, so Warentest-Redakteur Scherfenberg. „Weder tagsüber beim Spielen noch nachts im Schlaf.“

Daher zählten als Kriterien der Tragekomfort in den unterschiedlichen Altersgruppen, die Hautverträglichkeit und der Auslaufschutz sowie mögliche Schadstoffbelastung der Materialien. Und ganz wichtig: Auch die Handhabung für die Eltern.

Fast 53 000 Windeln wurden für den Test gewechselt. Und jede der Windelsorten musste sich in 104 Familien bewähren – eine Packung lang. „Die Mütter und Väter haben dann Buch über die Machenschaften ihrer Knirpse geführt“, so Scherfenberg. Außerdem wurden alle Kriterien im Labor nachgeprüft. Getestet wurden die bekanntesten Marken am Markt –günstige Handelsmarken der Discounter, Drogerien und Onlinehändler genauso wie Produkte der bekannten Markenhersteller.

Wie gut schnitten die Windelmarken ab?

Sieben der elf Windeln erfüllen die gesetzten Ansprüche an die Produkte, heißt es in der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 8/2021). Zwei davon erzielten die Gesamtnote „sehr gut“, fünf Produkte ein „gut“. Drei weitere Marken waren immerhin „befriedigend“. Sie werden auch für schwere Kinder mit bis zu 18 Kilogramm empfohlen, was im Test aber nicht gut genug funktionierte. Insgesamt urteilt die Stiftung Warentest aber: „Kindern bis 14 Kilogramm Gewicht passten alle Windeln im Test gut.“

Eine Windel kam bei vielen Familien im Test nicht gut an – sie hielt nicht genug Flüssigkeit, was zu wunden Pos bei den Kindern führte.

Was ist also besser – Marke oder Billigprodukt?

Die beiden Testsieger stammen von einem Markenhersteller: Premium Protection und Baby-Dry von Pampers. Laut Stiftung Warentest kosten sie 21 beziehungsweise 26 Cent je Stück. „Zum Vergleich: Wir haben mehrere gute Handelsmarken, die nur 12 bis 13 Cent pro Windeln kosten“, sagt der Warentest-Experte. „Die hielten ähnlich gut trocken und sind zumindest tagsüber eine gute Alternative zu den teuren Markenwindeln.“Fazit der Stiftung Warentest: Sehr komfortabel und sicher sind Pampers Premium Protection für 26 Cent pro Stück. Auch mit Pampers Baby-Dry für 21 Cent geht selten etwas in die Hose. Die beiden Windeln mit der Bestnote „sehr gut“ hielten nachts die Kinder trockener als die Konkurrenz. Einige Alternativen mit der Note „gut“ sind deutlich günstiger: dm Babylove Premium, Lidl Lupilu sowie Edeka Elkos. Sie kosten nur 12 bis 13 Cent pro Stück und sind kaum schlechter als Pampers.

Wie sieht es mit Schadstoffen aus?

Vor zwei Jahren sorgte eine Studie der französischen Umweltschutzbehörde Anses auch in Deutschland für Aufsehen. In Babywindeln hatte sie Schadstoffe wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Dioxine entdeckt. Die Behörde warnte, Urin könne die Schadstoffe aus Windeln lösen und in Kontakt mit der Babyhaut etwa Unverträglichkeiten verursachen. Stiftung Warentest hat die Windeln ebenfalls auf eine Vielzahl von Schadstoffen untersucht – auch auf jene, die damals von der Anses gefunden worden sind. Keine der in diesem Test geprüften Windeln setzte kritische Schadstoffgehalte frei. dpa/mm

Artikel 3 von 9