Was alles in Erfrischungsgetränken steckt

von Redaktion

Bei sommerlichen Temperaturen braucht der Körper ausreichend Flüssigkeit, um Wasserverluste durch Schwitzen ausgleichen zu können. Der normale Bedarf eines Erwachsenen von etwa 1,5 Litern täglich kann sich da schnell verdreifachen. Wasser ist optimal, ebenso „dünne“ Saftschorlen mit einem hohen Wasseranteil, alkoholfreies Bier oder auch Suppen. Gerade kalte Suppen wie Gazpacho erfrischen und liefern durch den Gemüseanteil zusätzlich Vitamine und wertvolle Pflanzenstoffe.

Die Getränkeindustrie hält eine Vielzahl weiterer Produkte bereit, die mit Geschmacksrichtungen von Aloe Vera bis Kaktus Genuss und Vielfalt versprechen. Es lohnt sich jedoch, vor dem Kauf das Etikett genauer zu studieren. So lässt sich feststellen, wie viel an Früchten, Kräutern oder Gewürzen tatsächlich im Getränk steckt oder ob der Geschmack vor allem aus Aromastoffen stammt. Ebenso lässt sich nachlesen, ob Zucker oder Süßstoffe enthalten sind.

Zucker kann viele Namen haben, zum Beispiel Saccharose, Fruchtsüße oder Glucose-Fructose-Sirup. Süßstoffe sind zwar kalorienfrei und zahnfreundlich, dennoch sind Light-Limonaden nicht als Durstlöscher zu empfehlen: Wer sie literweise trinkt, kann die Zufuhrmengen überschreiten, die als unbedenklich gelten.

Auch der Säuregehalt spielt eine Rolle für die Zahngesundheit. Je saurer, desto stärker wird der Zahnschmelz angegriffen. Säuerungsmittel werden Getränken des Aromas wegen zugesetzt und um sie haltbarer zu machen. Manche, wie Äpfel- und Citronensäure, sind auch für Biolebensmittel zugelassen.

In Colagetränken ist vor allem Phosphorsäure enthalten, ein Zusatzstoff, der immer wieder kontrovers diskutiert wird. Hohe Phosphatspiegel im Blut gelten als Risiko für die Nieren und können den Calzium-Haushalt beeinflussen. Für das typische Schwarzbraun von Cola sorgt der Farbstoff Zuckerkulör. Er lässt sich bei kontrollierter Verbrennung aus Zucker gewinnen. Davon abgesehen haben viele Hersteller in den vergangenen Jahren ihre Rezepturen umgestellt und nutzen anstelle von Farbstoffen färbende Pflanzenextrakte. Das lässt die Produkte natürlicher erscheinen – und das liegt voll im Trend.

Auch der Wachmacher Koffein wird immer häufiger „ganz natürlich“ in Form von Guarana oder Mate-Extrakt zugegeben. Während diese exotischen Zutaten gern an prominenter Stelle auf dem Etikett prangen, erfährt man über den Koffeingehalt meist wenig. Erst bei Getränken mit mehr als 150 Milligramm Koffein pro Liter ist ein Warnhinweis vorgeschrieben. Diese sind weder für Kinder noch für stillende Mütter geeignet. Die meisten Colagetränke enthalten um die 100 Milligramm pro Liter und tragen deshalb keinen Warnhinweis. Der Koffeinzusatz lässt sich aber anhand der Zutatenliste erkennen.

Anders ist das bei Eistee. Damit er „Tee“ im Namen tragen darf, muss er auch tatsächlich Tee oder Tee-Extrakt enthalten und ist damit koffeinhaltig – auch, wenn mancher bei einer Sorte wie „Eistee Pfirsich“ vielleicht eher ein koffeinfreies Früchtegetränk erwartet.

In koffeinreichen Energy-drinks steckt häufig auch der Eiweißstoff Taurin. Diesem haftet noch immer der Ruf einer leistungssteigernden Wirkung an – zu Unrecht. Taurin wird für verschiedene Aufgaben im Stoffwechsel in ausreichender Menge vom Körper selbst produziert, ein Überschuss bringt keinen Zusatznutzen.

Sehr wirkmächtig dagegen ist der Bitterstoff Chinin, der in Tonic- und Bitter-Lemon-Getränken steckt. Dabei handelt es sich um ein Alkaloid, das eine lange Historie als Medikament gegen Malaria hat. In Getränken ist es nur in sehr geringer Konzentration enthalten, dennoch sollten Schwangere wegen der wehenfördernden Eigenschaften auf chininhaltige Getränke verzichten.

Artikel 5 von 5