Steigende Preise, Lieferengpässe, immer teurere Energie und gedämpftere Konjunkturaussichten – das ist eine Mischung, die Börsianern schon seit einiger Zeit auf’s Gemüt drückt. Die Konsequenz: Seit Ende August hat der Deutsche Aktienindex Dax, mittlerweile mit 40 statt bisher 30 Papieren bestückt, rund 4,5 Prozent verloren. Auf der Tafel im Frankfurter Börsenzahl stehen nur noch rund knapp 15 150 Zähler. Die 16 000 sind aktuell kein Thema. „Es wird ruppiger an den Aktienmärkten“, umschreibt Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank „das Ende der Gemütlichkeit“. Die Bundestagswahl ist an der Börse abgehakt, ob Ampel- oder Jamaika-Koalition interessiert derzeit wenig.
„Insbesondere die häufigeren Probleme der Materialknappheiten und Lieferengpässe in der Weltwirtschaft lassen den Konjunkturherbst inzwischen recht trüb aussehen“, sagt Kater. Auch deshalb hat der September seinem Ruf als eher schwieriger Börsenmonat alle Ehre gemacht. Der Oktober könnte sich anschließen. Wobei festzuhalten gilt: Der Dax steht im Vergleich zu Ende 2020 immer noch mit rund elf Prozent im Plus. Verflogen ist die Zuversicht keineswegs, zumal die Zinsen weiter unten bleiben. Ökonomen rechnen mit einer Erhöhung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) erst im Jahr 2024. ROLF OBERTREIS