Schutz für die Familie

von Redaktion

Wer seine Familie absichern will, kann das gerade in jungen Jahren für kleines Geld tun. Früh anfangen lohnt sich. © Andrey Popov/Smarterpix

Wenn der Hauptverdiener stirbt, bricht für die Familie nicht nur emotional eine Welt zusammen. Für manche führt der Verlust des Versorgers auch zu existenziellen Problemen. Für solche Fälle können Verbraucher über eine Risikolebensversicherung nachdenken. Mit der Police können sie gewährleisten, dass Hinterbliebene im Ernstfall finanziell abgesichert sind. Darauf macht der Bund der Versicherten (BdV) aufmerksam.

Welche Variante passt?

Zuerst muss man klären, welche Variante zu den eigenen Bedürfnissen passt. Laut BdV können Verbraucher zum Beispiel zwischen einer klassischen Versicherung mit konstanter Summe oder einer mit fallender Summe wählen. Letzteres bietet sich unter Umständen zur Tilgung eines Darlehens an. Eine konstante Summe ist gut, wenn man den Lebensunterhalt seiner Familie sichern will. Ein gern verkauftes Alternativ-Produkt sind kapitalbildende Lebensversicherungen: Die sparen Kapital an, das entweder zum Ende der Laufzeit oder – hier eine fest vereinbarte Summe – im vorzeitigen Todesfall ausgezahlt wird. Verbraucherschützer raten wegen der niedrigen Renditen meist von dieser Art der Altersvorsorge ab: Sinnvoller seien eine günstige Risikolebensversicherung und eine separate Altersvorsorge, etwa über Aktien-ETFs und andere ertragsstarke Bausteine.

Wie hoch sollte die Summe sein?

Für die Berechnung der Versicherungssumme sollten alle Verpflichtungen berücksichtigt werden, etwa Kredite, laufende Lebenshaltungskosten oder der Unterhalt der Kinder. Verbraucherschützer empfehlen Familien mit kleinen Kindern, mindestens ein vierfaches Nettojahreseinkommen abzusichern. Bei älteren Kindern sollten es mindestens drei sein.

Gibt es Gesundheitsfragen?

Einige Gesundheitsfragen kommen in den meisten Fällen – und sie haben große Auswirkungen. Holt man bei einem Vergleichsportal Angebote ein, sind Tarife für Raucher schnell doppelt so teuer wie für Nichtraucher. Das zeigt eine Recherche beim Vergleichsportal Check24. Lügen lohnt sich aber nicht: Bei falschen Aussagen kann die Versicherung die Zahlung kürzen, verweigern oder sich ganz vom Vertrag lösen. Hilfreich ist es laut BdV deshalb, zum Beispiel vorhandene Leistungs- beziehungsweise Behandlungsdaten bei der Krankenkasse anzufordern. Unter Umständen können auch Ärzte bei der Beantwortung weiterhelfen.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Mit zunehmendem Alter steigen die monatlichen Prämien. Das gilt sowohl für Abschlüsse in späteren Lebensabschnitten als auch für extrem lange Laufzeiten. Ein Beispiel: Wenn ein 30-Jähriger heute eine Risikolebensversicherung mit 200 000 Euro Deckungssumme über 20 Jahre abschließen will, zahlt er günstigstenfalls 5,46 Euro im Monat. Sollen es 30 Jahre sein, springt die Prämie in unserer Recherche auf 9,15 Euro im Monat. Für einen 40-Jährigen kosten 20 Jahre Schutz schon 13,01 Euro im Monat, für einen 50-Jährigen 37,23 Euro. Wer sparen will, sollte seinen Schutzwunsch also zeitlich klar abgrenzen: Viele möchten etwa ihre Kinder nur absichern, bis sie ihre Ausbildung beendet haben. Man sollte aber auch nicht zu knapp kalkulieren: Die meisten Verträge erlauben bei Meilensteinen wie Hochzeit und der Geburt eines Kindes zwar eine Erhöhung der Deckungssumme. Eine Laufzeitverlängerung zu den alten Konditionen gestatten aber die wenigsten. Grundsätzlich lohnt es sich, früh anzufangen: Wer sich in jungen Jahren einen günstigen Tarif sichert, kann gleich klotzen. Der 30-Jährige bekommt auch 400 000 Euro Deckungssumme über 20 Jahre für schlanke 10,16 Euro im Monat.

Was ist noch wichtig?

Es gibt Tarife, die schon bei der Diagnose einer tödlichen Krankheiten bezahlen. Nützlich kann es auch sein, wenn die Versicherung einen Teil der Summe direkt nach dem Tod überweist, und erst danach prüft. Für Familien, bei denen das Geld ohnehin knapp ist, können solche Klauseln wichtig sein. Seit 2008 müssen Versicherer auch bei Suizid bezahlen. Allerdings muss bei den meisten Verträgen eine Frist von drei Jahren zwischen Abschluss und Tat stehen. (An dieser Stelle ganz wichtig: Niemand muss in Ausnahmezuständen allein sein. Die Krisendienste Bayern bieten unter der 0800 655 3000 jeden Tag rund um die Uhr professionelle Hilfe an – im Notfall auch vor Ort.) mas

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