Weihnachts-Süßigkeiten deutlich teurer

von Redaktion

Schoko-Weihnachtsmänner kosten 25 Prozent mehr. © dpa

Der Kakaopreis an den Rohstoffbörsen ist im vergangenen Jahr auf Rekordniveau gestiegen. Schokolade wurde deutlich teurer. Seit einigen Monaten fallen die Rohkakaopreise wieder. Können Schokoladenfans in der Vorweihnachtszeit auf niedrigere Preise hoffen?

■ Rohstoffpreise geben nach

Im Frühjahr 2023 lag der von der internationalen Kakaoorganisation (ICCO) ermittelte Tagespreis für Rohkakao bei deutlich unter 3000 Euro pro Tonne. Anschließend kletterte er – auf zwischenzeitlich deutlich über 10 000 Euro. Laut Finn Ole Semrau vom Kiel Institut für Weltwirtschaft geht der Anstieg zurück auf erwartete Ernteausfällen in Westafrika durch Pflanzenkrankheiten und Extremwetter. „Während die Preise vor Ort moderat stiegen, kam es zu Spekulationen an den Terminbörsen.“ Diese trieben die Preise der Termingeschäfte auf ein Rekordniveau.

Im Laufe dieses Jahres fiel der Kakaopreis wieder, Mitte Oktober rutschte er auf unter 5000 Euro. Der Rückgang sei eine Korrektur nach der Überhitzung, sagt Semrau. Er warnt: Die Lage bleibe angespannt.

■ Viele Kunden verzichten lieber

Vielen Kunden ist die Schokolade inzwischen zu teuer geworden: Laut dem Marktforschungsunternehmen YouGov kauften die Verbraucher im August rund 20 Prozent weniger Tafeln. Und es sieht nicht so aus, als würden die Preise nachgeben, sagt eine Sprecherin von Ritter Sport.

Die Unternehmen verweisen auf hohe Kosten für Personal, Energie und Transport. Der Kakaopreis sei gefallen, aber weiterhin hoch. Es werde noch einige Zeit dauern, bis der Effekt spürbar sei, sagt eine Sprecherin von Lindt & Sprüngli. Derzeit sei es nicht möglich, die Preise zu senken. Barry Callebaut, einer der größten Schokoladenhersteller der Welt, rechnet mit einer deutlichen Entspannung bis Ende 2026.

Wie teurer die beliebten Süßigkeiten geworden sind, belegt eine Auswertung der Vergleichsapp Smhaggle. Schoko-Weihnachtsmänner kosten je nach Marke und Größe bis zu 25 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, in manchen Fällen sogar 67 Prozent mehr. Der Preis für eine 250-Gramm-Packung Dominosteine liegt rund 25 Prozent höher als im Vorjahr. Für 300 Gramm Lebkuchenherzen zahlen Verbraucher bis zu 60 Prozent mehr.

■ Produktion startet schon im Sommer

Sinkende Kakaopreise wirkten sich derzeit kaum auf die Abgabepreise aus, sagt ein Sprecher des Süßwarenherstellers Lambertz. Die Firma startet bereits im Juni mit der Produktion von Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen, Printen und Dominosteinen. Dafür deckt sich Lambertz bereits zu Beginn des Jahres mit Rohstoffen ein.

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