Neuer Fall für „Kommissar Hattinger“

Mörderische Schatten am Chiemseeufer

von Redaktion

Thomas Bogenberger stellt in Prien das dritte Buch seiner Krimi-Reihe um den knorrigen Kommissar vor

Prien – Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Seitenwechsel“ stellte Thomas Bogenberger im Priener Chiemsee-Saal sein neues Buch, „Hattinger und die Schatten“ vor. Es ist das dritte seiner Krimireihe „Hattinger“, nachdem die vorausgehenden, „Chiemsee-Blues – Hattinger und die kalte Hand“ und „Hattinger und der Nebel“ im Krimiland Deutschland für Furore gesorgt haben und mit Michael Fitz prominent verfilmt wurden.

Hattinger ist ein knorriger, doch herzensguter Kommissar, der aus Wasserburg stammt und nun in Prien und Umgebung ermittelt. Im neuen Fall ist er in nur eineinhalb Tagen gleich mit drei Todesopfern konfrontiert worden. Der erste Mord ereignete sich in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Hattinger und seine 17-jährige Tochter Lena hören aufgeregtes Schreien, dann einen Knall und darauf Totenstille. Thomas Bogenberger ahmte das Schreien des streitendes Ehepaar nach und schilderte den Dialog mit Hattingers Tochter.

Auch einen Segelausflug auf dem Chiemsee mit dem Nordlicht Kruppke und der blutjungen Jessica beschrieb er höchst spannend. Natürlich endet die Segelpartie mit einer Wasserleiche.

Wie immer gelingt es Thomas Bogenberger in seinem neuen Buch, das Geschehen in die Landschaft des Chiemgaus einzubinden. So kommen die Chiemsee-Inseln oder die Priener Polizeistation als „Epizentrum des Geschehens“ im Roman vor. Im Vergleich dazu ist Rosenheim für die Handlung ein „schwarzes Loch“.

Bogenbergers Stärke ist die Imitation von Stimmen, egal ob die von Hattingers Tochter Lena oder die der attraktiven Rechtsmedizinerin Arend. Das macht die einzelnen Episoden überaus spannend, zumal er den jeweiligen Situationen einen erotischen Touch verpasst, von Witz und Ironie mal ganz abgesehen.

Die „Appetithäppchen“ auf sein neues Buch überzeugten die Zuhörer voll und ganz. Zumal sie mit der entsprechenden Musik garniert waren: Großartig präsentierten sich Thomas Bogenberger an der Gitarre und Uli Bauer am Keyboard. Sie spielten und sangen ihre eigene Version vom Kriminaltango, den „Kriminal-Fango“ im Prienavera oder das Lied, „Mörderisches aus aller Welt“ mit Blick zur Kampenwand.

Hildegard Knefs „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ verwandelten sie makaber in mörderische Kugeln, die aufs Opfer herab prasseln. Und vollends begeisterten die beiden das Publikum mit einem „alten Chiemgauer Volkslied“. In Anlehnung an die „Caprifischer“ versank die rote Sonne bei Rimsting und auf der Kampenwand beim Schein der Taschenlampen der Bergwachtleute, die Touristen retten. Dazu erklang der astreine Jodler, „Hollaradi pfüat di Marie“.

Die Geschichte von der alten Bäuerin Daxenberger bei Kirchham wiederum zeugte von viel Blut in idyllischer Umgebung. Dabei spannt Bogenberger einen Bogen zurück in die Vergangenheit, bis in die Nazizeit. Daher kommt wohl der Titel des Krimis, „Hattinger und die Schatten“.

Die Zugabe bestand aus einem viermaligen Anruf auf Hattingers Mailbox von seiner früheren Vermieterin aus Wasserburg, Frau Vierlinger. Da bewies Bogenberger noch einmal sein schauspielerisches Talent und seine Qualität als Stimmenimitator. Dieses Telefonat stammt zwar nicht aus dem Buch, war jedoch ein voller Lacherfolg.

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