Aus dem Volksmusikarchiv

Tanzlmusi und Jodler aus Oberbayern

von Redaktion

Neue CD „Panorama-Klänge 3“ mit Bezug zum Rosenheimer Land

Bruckmühl – Im Jahr 2015 hat das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern die neue Reihe „Panorama-Klänge“ mit der Berchtesgadener Saitenmusik und Jodlern der Roaner Sängerinnen begonnen. Darauf folgte 2016 die zweite CD mit Stücken der Fischbachauer Tanzlmusi und Jodlern der Waakirchner Sänger. Heuer ist nun die dritte CD in dieser Reihe mit der „Kreuther Klarinettenmusi“ und Jodlern der „Fischbachauer Sängerinnen“ erschienen.

Die „Kreuther Klarinettenmusi“ war auch im Verbreitungsgebiet der OVB-Heimatzeitungen seit den 60er-Jahren bekannt. 1965 nahm Sepp Winkler mit seinen Musikanten am Tanzlmusik-Wettbewerb im alten Hofbräu-Saal in Rosenheim teil: Mit zwei Klarinetten, chromatischer Harmonika, Gitarre und Streichbass hat die Kreuther Klarinettenmusi seither auf Volkstanzabenden, bei Hochzeiten, bei Sänger- und Musikantentreffen und bei kirchlichen Anlässen auch im Rosenheimer Land aufgespielt – und war Vorbild für andere Tanzlmusiken.

Josef Mederer, der Bezirkstagspräsident Oberbayerns, schreibt in seinem Geleitwort zur dritten CD: „Über ein halbes Jahrhundert lang hat die Kreuther Klarinettenmusi um den Schneidermeister Sepp Winkler die überlieferten Tanzmelodien im Kreuther Tal weitergetragen. Zu den in dicken Notenhandschriften aufgezeichneten, oft bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichenden Landlern und Halbwalzern hat Sepp Winkler eigene Stücke komponiert: Seine ,Boarischen‘ oder Märsche haben einen eigenen Charakter und sind für ihn typisch.“

Wie bei der Kreuther Klarinettenmusi zeigt sich auch bei den Jodlern der Fischbachauer Sängerinnen aus dem Leitzachtal die Verbindung von oberbayerischer Überlieferung und Wiedererweckung von Aufzeichnungen aus alten Sammlungen mit neuer Singweise. Die Kreuther Klarinettenmusi und die Fischbachauer Sängerinnen haben die Ideen von Kiem Pauli (1882-1960) weitergeführt, die dieser bedeutendste oberbayerische Sammler und Volksmusikpfleger in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt hatte.

Ergänzt werden die Klänge auf dieser CD durch Aufnahmen aus dem Volksmusikarchiv: Eine Stubenmusik mit Hackbrett, Zither und Gitarre interpretiert überlieferte oberbayerische Tanzweisen neu. Eine kleine Salonmusik entführt mit Stücken von Stadtmusikmeister Franz Xaver Berr (1852-1925) in die Musikszene von Rosenheim um 1900.

Ein weiterer Rosenheimer Beitrag kommt von Helmut Scholz und Hermann Kammerlander: Mit Zither und Gitarre werden Kompositionen vom „Zithermaxl“, von Herzog Maximilian in Bayern (1808-1888), aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder lebendig, der mit seinem (volks-)musikalischen Engagement als Wittelsbacher die Musik der einfachen Landleute im städtischen Bürgertum und im Adel salonfähig machte.

Vielfältiges Erbe

der Heimat

Diese dritte CD der Reihe „Panorama-Klänge“ entstand wiederum zusammen mit dem Bayerischen Rundfunk für die tägliche BR-Fernsehsendung „Panoramabilder“. Sie zeigt aufs Neue die Vielfalt und den hohen Wert, den Volkslied und Volksmusik besonders in Oberbayern hat. Diese sind Ausdruck des überaus reichen und vielfältigen musikalischen Erbes unserer Heimat und richten zugleich den Blick nach vorn, indem sie sich immer wieder verändern – gelebte und lebendige Musik, aus der Tradition gewachsen.

Bestellinfos

Die neue CD „Panorama-Klänge 3“ kann im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (83052 Bruckmühl, Krankenhausweg 39, Telefon 08062/5164, Faxnummer 08062/8694, E-Mail: volksmusikarchiv@bezirk-oberbayern.de) zum Preis von zehn Euro zuzüglich Porto bestellt werden.

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