Tuntenhausen – Mit dem temperamentvoll vorgetragenen Lied „Libiamo“ aus Verdis Oper „La Traviata“ versetzten die zwei Solistinnen und vier Solisten beim Gala-Abend der Oper Schloss Maxlrain in der Reithalle das Publikum gleich zu Beginn des Konzerts in heitere Stimmung. Das Lied, das die Liebe und deren Vergänglichkeit thematisiert, ließ den tristen anhaltenden Nieselregen draußen vor dem Tor vergessen.
Im Anschluss an das gemeinsam gesungene Stück zeigten die Sänger in Einzelauftritten die breite Palette ihres Könnens. Die Intendantin der Oper Schloss Maxlrain, Chariklia Apostolu, die alle Lieder auf dem Flügel begleitete, führte kenntnisreich und humorvoll durch den Abend.
Mit seinem modulationsreichen Tenor trug Sascha Zarrabi aus Donizettis „L‘elisir d‘amore“ die wohl am meisten verbreitete Arie „Una furtiva Lagrima“ vor. Justyna Ilnicka und Kerstin Turnheim brillierten mit dem „Blumenduett“ aus „Lakme“ von Leo Delibes. Oddur Jonsson sang „Dunkelrote Rosen“ aus „Gasparone“ von Karl Millöcker. Seine Stimme, von leise und zart bis selbstbewusst wechselnd, wurde von der entsprechenden Mimik begleitet. Im Duett mit Justyna Ilnicka lernte man die ausdrucksvolle Stimme von Peter Lukan kennen. Zusammen sangen sie aus „Don Giovanni“ „La ci darem la mano“.
Kerstin Turnheim machte mit dem Lied „Hör ich Cymbalklänge“ aus „Zigeunerliebe“ von Franz Lehar Sehnsucht erfahrbar.
Zwischen den Gesangsbeiträgen intonisierte Amangul Klychmuradova sehr sensibel Chopins Walzer in cis-Moll. Counter-Tenor Fritz Spengler begeisterte die Zuhörer, als er aus Jacques Offenbachs großem Werk „Hoffmanns Erzählungen“ die Arie „C‘est l‘amour“ mit einer glockenhellen, klaren Stimme sang.
Wegen der Corona-Regeln waren die Stühle in der Reithalle auf Abstand gestellt, doch der abschließende Beifall des Publikums war so laut und anhaltend, als sei die Halle voll besetzt.
Ute Bößwetter