Ausstellung auf der Insel als innovativer Weg der Präsentation

von Redaktion

Heimatmuseum Prien zeigt Werke der Maler-Gruppe „Die Frauenwörther“ – Gemeinschaft 1920 gegründet

Prien – Bereits das Motiv der Fraueninsel im Chiemsee auf der Einladungskarte deutet auf das Thema der derzeitigen Ausstellung im Heimatmuseum Prien mit dem Titel „Die Frauenwörther“ hin. In dieser Ausstellung werden erstmals seit der Frauenchiemseer Ausstellung 1980 die Hauptvertreter der Chiemgauer Künstlergemeinschaft „Die Frauenwörther“ zusammengeführt. Mit insgesamt 37 Exponaten gibt die Priener Ausstellung unter der Leitung von Karl Aß einen Einblick in das Schaffen der Mitglieder dieser Künstlergruppe. 1920 gründeten die drei Maler Thomas Baumgartner, Constantin Gerhardinger und Hiasl Maier-Erding die Künstlergemeinschaft „Die Frauenwörther“. Ihr Ziel war, auf der Fraueninsel jährlich eine Kunstausstellung mit ihren Werken zu veranstalten, um ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren. In der heutigen Torhalle, dem damaligen Vikarhaus, wurde ein Ausstellungsraum adaptiert.

Baumgartner hatte ab 1911 an der Münchener Kunstakademie bei Angelo Jank, später bei Hermann Groeber studiert. Als „Bauernmaler“ fand er in der Zeit des Nationalsozialismus großen Anklang. 1943 wurde er zum Professor ernannt. Gerhardinger hatte Baumgartner zu Studienbeginn 1911 bei Jank an der Münchener Akademie kennengelernt. Er erhielt seine weitere Ausbildung bei Adolf Hengeler und wurde 1938 Professor an der Kunstakademie München. Trotz seiner Nähe zum Nationalsozialismus weigerte sich Gerhardinger ab 1943, die Große Deutsche Kunstausstellung zu beschicken. Nach 1945 wurde er Präsident der Münchner Künstlergenossenschaft.

Maier-Erding kam 1907 als Malerlehrling nach Prien. Dem Besuch der Kunstgewerbeschule folgte ab 1912 das Studium an der Münchner Kunstakademie. Ab 1919 lebte er in Gstadt. Wie seine Malerkollegen war er künstlerisch und politisch konservativ verortet. Er verstarb 1933 im Alter von 38 Jahren. Er war Ehrenbürger der Gemeinde Frauenchiemsee. Den drei Wegbereitern schlossen sich weitere Maler an, von denen Werke in der Priener Ausstellung zu sehen sind.

In der Themenwahl liegen die Schwerpunkte der ausgestellten Arbeiten auf den Bereichen Landschaft, Bildnis und Stillleben. Die Kunstrichtung ist konservativ und traditionell. Die Farbe wird als primärer Bild- und Gestaltungsträger benutzt.

Die sehenswerte Ausstellung im Heimatmuseum Prien, Valdagnoplatz 2, ist bis Sonntag, 30. Oktober, zu sehen und täglich außer Montag von 13 bis 17 Uhr geöffnet.Gabriele Morgenroth

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